Multi-Talent
Grasser auf der Jagd nach 100 Millionen
01.02.2012Als Schuldeneintreiber bei Russen: Und: Job für König von Swasiland.
Ganz so einfach ist es für Karl-Heinz Grasser derzeit nicht, einen Job zu finden. Was aber nicht heißt, dass er untätig wäre, immerhin hat er noch sein Beratungsunternehmen Valuecreation. Und mit dem versucht er sich an einer bunten Palette an Aufträgen , wie News berichtet.
Unter anderem ist Grasser, überspitzt formuliert, als Schuldeneintreiber in Russland tätig. Bei Ermittlungen in der Buwog-Causa stießen die Behörden auf einen Vertrag zwischen Valuecreation und einer Briefkastenfirma auf den Virgin Islands, in dem es um die Einbringung russischer Schulden von über 100 Millionen Dollar geht. Schuldner ist die russische Firma Prodintorg, Gläubiger der Mailänder Nahrungsmittelkonzern Progetto Grano. Die staatliche Vnesheconombank, deren Aufsichtsratschef Wladimir Putin ist, soll für die Schulden haften.
Grasser kassiert Provision, wenn er Geschäft vermittelt
Die Sache steht offenbar in Zusammenhang mit Aktivitäten der Meinl Bank, die sich als Beraterin bei der Abwicklung russischer Altschulden (aus der Zeit der Sowjetunion) betätigt. Grasser dürfte versuchen, der Bank diesbezüglich Kontakte zu russischen Firmen wie der Prodintorg, zu legen, so ein mit der Sachlage Vertrauter zu ÖSTERREICH. Komme die Meinl Bank so zu einem Auftrag, bekäme Grasser eine Provision – im konkreten Fall sei das Geschäft aber wohl noch nicht zustande gekommen.
Neben seinen Russland-Aktivitäten hat Grasser laut News vielfältige weitere Betätigungsfelder. Er soll u. a. eine Präsentation für den König von Swasiland vorbereitet haben. Und er versuchte, das Schlosshotel Velden an die Kempinski-Hotelgruppe zu vermitteln – das Hotel kaufte dann aber Billa-Gründer Karl Wlaschek.
Neues gibt es auch rund um die Ermittlungen in Bezug auf mögliche Provisionszahlungen an Grasser. Wie News ebenfalls berichtet, verdächtigt die Staatsanwaltschaft Ex-Porr-Chef Horst Pöchhacker, Grasser im Zusammenhang mit dem Projekt Terminal Tower in Linz bestochen zu haben. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.