Besondere Weihnachtspost
Grasser: Starte 2013 neu durch
22.12.2012
Geheime Buwog-Akten gelüftet. Ex-Finanzminister: "Will wieder normal leben können"
Am Freitag gab es für die Ermittler in der Buwog-Causa besondere Weihnachtspost aus Liechtenstein und der Schweiz: Dort beschlagnahmte Unterlagen wurden nun der Wiener Justiz zur Verfügung gestellt.
„Das ist ein weiterer Schritt zur Aufklärung der Buwog-Angelegenheit“, sagt Erich Mayer, Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft. Wie sich die Unterlagen auf den Verfahrensverlauf auswirken, sei noch nicht absehbar. Gegen Grasser wird in der Causa wegen Verdachts auf Untreue ermittelt, es gilt die Unschuldsvermutung.
KHG selbst sagt, er sei froh über die Akten-Lieferung (s. Interview unten). „Nun wird sich zeigen, dass ich nichts Unrechtes gemacht habe.“ Er wolle endlich „zu einem normalen Leben zurückkehren“ und beruflich neu durchstarten.
"Akten wurden als Ausrede benützt"
Im Interview mit ÖSTERREICH nimmt Grasser zu den Liechtenstein-Akten Stellung.
ÖSTERREICH: Die österreichische Justiz hat nun die Buwog-Akten aus Liechtenstein und der Schweiz erhalten. Wie sehen Sie diese Entscheidung?
Karl-Heinz Grasser: Ich bin froh, dass die Akten endlich nach Österreich gebracht wurden. Die Staatsanwaltschaft hat die Akten jahrelang als Ausrede benützt, um das Verfahren gegen mich unnötig in die Länge zu ziehen. Nun wird sich ein für alle Mal zeigen, dass ich nichts Unrechtes gemacht habe.
ÖSTERREICH: Was steht denn in diesen geheimen Akten drinnen?
Grasser: In den Akten steht genau das, was wir der Staatsanwaltschaft mitgeteilt haben bzw. übergeben haben. Da ist nichts Neues zu erwarten. Daher gehe ich auch davon aus, dass das Verfahren nach der Aktendurchsicht rasch eingestellt wird.
ÖSTERREICH: Sie rechnen also mit einer Einstellung des Verfahrens?
Grasser: Davon gehen meine Anwälte und ich aus.
ÖSTERREICH: Was sind Ihre Pläne für 2013?
Grasser: Mein Ziel für 2013 ist, dass die Staatsanwaltschaft endlich das Verfahren gegen mich einstellt und ich zu einem normalen Leben zurückkehren kann. Drei Jahre verfolgt zu werden, ist nicht lustig. Das hat viel Kraft gekostet. Jetzt möchte ich beruflich wieder durchstarten. Ich habe da schon einige Pläne fürs nächste Jahr.