Team der Staatsanwaltschaft versucht Schweizer Konto-Unterlagen zu entschlüsseln.
Mitte Jänner hat der Wiener Wirtschaftssachverständige Gerhard Altenberger ein 343 Seiten starkes Gutachten zur Causa Grasser/Buwog abgeliefert – ÖSTERREICH berichtete. Altenberger hat 1.100 Dateien und 4.600 Aktenseiten durchforstet und herausgearbeitet, wie 9,6 Millionen Provision aus dem Buwog-Verkauf geflossen sind.
Nun ist auch ein umfangreiches Konvolut an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden, das zeigen könnte, wohin das Geld von diesen Konten floss.
Eine eigene „CSI Grasser“ (zwei Oberstaatsanwälte, Wirtschaftsexperten, ein Team der Wirtschaftspolizei) soll das Grasser-Puzzle jetzt zusammensetzen.
Geheime Konten im Visier
Im Kern geht es darum, wem die Konten „Nathalie“, „Karin“ und „40-0815“ zugeordnet werden können. „Nathalie“ soll Walter Meischberger gehören (seine Freundin heißt Nathalie). „Karin“ wurde vom Immobilienmakler Ernst Plech gegründet (seine Frau heißt Karina). Wem aber gehört „40-0815“?
Dieses Konto wird Karl-Heinz Grasser zugerechnet. Gutachter Altenberger will zwei Geldflüsse entdeckt haben, die diesen Schluss zulassen: Am 7. Dezember 2007 flossen 500.000 Euro auf Liechtenstein-Konten von Unternehmen, die Grasser nahestehen (Magna International, Meinl International Power). Ebenfalls gefunden wurde die Zahlung von 25.000 Euro für Ohrringe für eine gewisse „Fiona G.“ War damit Fiona Grasser gemeint? Grasser-Anwalt Manfred Ainedter: „Das Gutachten beweist nicht, dass eines der Konten Grasser gehörte.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.
(wek)