Bilanz 2010
Graz AG: Umsatzplus und Minus bei EGT
06.05.2011
Mit 1.Jänner 2011 wurde die frühere Graz AG zur Holding Graz GmbH.
Die Graz AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 ihren Umsatz zwar steigern können, beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) blieb man aber weiterhin im Minus. Der Umsatz im Konzern wuchs von 166,8 auf 168,7 Mio. Euro, das zuletzt verbesserte EGT sackte wieder von minus 10,1 auf minus 14,5 Mio. Euro ab. Die AG hat ihre letzte Bilanz als Unternehmen in der bisherigen Form vorgelegt, im Rahmen einer Reform wurden die einzelnen Teilbereiche umgegliedert. Dazu wurden bei den Beteiligungen wie Flughafen und einer Werbetochter Abwertungen vorgenommen bzw. größere Summen für Investitionen u.a. bei den Grazer Linien aufgewendet.
Starker Zuwachs bei Öffi-Fahrgästen in Graz
Der Cash flow ist gegenüber 2009 - als er noch im Sinkflug war - kräftig gewachsen, von 29,8 auf 38,8 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote sank von leicht von 46 auf 45,3 Prozent. Gestiegener Umsatz und Cash flow würden zeigen, dass die Bevölkerung verstärkt das Angebot des Unternehmens nutzen würden, wie auch die stark gestiegen Fahrgastzahlen (2010: über 100 Millionen) belegten. Die Abwertungen und Rückstellungen - u.a. für Altlastensanierung bei Umbaumaßnahmen - wiederum hätten sich auf das EGT ausgewirkt. Damit sei aber auch die Holding Graz besser aufgestellt, hieß es.
Hohe Investitionen bei den Verkehrsbetrieben
In den einzelnen Unternehmensbereichen haben die von GVB in Graz Linien umbenannten Verkehrsbetriebe ihren Umsatz von 49,4 auf 51,5 Mio. Euro gesteigert, die Investitionen stiegen von 20,3 auf 36,4 Mio. Euro. Der kräftige Rückgang beim EGT von minus 13,6 auf minus 25,8 Mio. Euro sei u.a. auf beim Umbau einer Remise entdeckte Kontaminierungen durch einen alten Gasometer zurückzuführen. Hier habe man erhebliche Entsorgungskosten und Rückstellungen für künftige Sanierungen zu verkraften.
Flughafen, Wasser und Plakate im Plus, Bäder, und Bestattung im Minus
Die 49-Prozent-Beteiligung an der Energie Graz erbrachte ein EGT-Minus von 2,6 (nach minus 4,9) Mio. Euro, die Bestattung erhöhte ihr EGT-Minus von 0,8 auf 1,2 Mio. Euro, die Freizeit Graz GmbH reduzierte ihres von 2,9 auf 1,6 Mio. Euro. Das Werbeunternehmen Ankünder steigerte das EGT von minus 1,6 auf plus 0,6 Mio. Euro. Mit einem positiven Ergebnis warteten die Flughafen Graz Betriebs GmbH (4,8 nach 5,3 Mio. Euro) sowie die Bereiche Wasserversorgung und AEVG Abfallentsorgung (2,1 nach 2,8 Mio. Euro) auf.
Seit Jahresbeginn mit neuem Namen und neuen Aufgaben
Die Graz AG firmiert seit 1. Jänner 2011 als Holding Graz, wurde umstrukturiert und hat die Bereiche Abwasser und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Graz dazubekommen - Ziel der neuen Struktur ist ein Beitrag zur Budgetkonsolidierung und die Hebung von Synergien. Dazu kommt eine umfangreiche Investitionstätigkeit von über 84 Mio. Euro (2009: 50,4 Mio. Euro). Dazu zählen die 8,4 Mio. Euro für die Errichtung der Nahverkehrsdrehscheibe am Hauptbahnhof, über 5,3 Mio. Euro für den Um- und Ausbau von Gleisen und Haltestellen der Graz Linien. Um 15,4 Mio. Euro wird der Fuhrpark der Linien mit Bussen und Trams erweitert bzw. aufgestockt. Rund 3,6 Mio. fließen in Gebäudeumbauten wie die neue Remise in der Steyrergasse. Im Dezember wurde das größte Sportbad im Süden Österreichs, die "Auster" in Eggenberg mit einer Gesamtinvestitionssumme von 41 Mio. fertiggestellt. Die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern ist leicht von 1.633 auf 1.652 Personen gestiegen.