Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel geht in der Schuldenkrise auf Konfrontationskurs zu Vizekanzler Philipp Rösler. Eine unkontrollierte Zahlungsunfähigkeit Griechenlands müsse um jeden Preis verhindert werden, sagte Merkel in einem am Dienstag veröffentlichten Interview im RBB-Inforadio.
Denn die Gefahr eines Übergreifens auf andere Länder sei sehr groß. "Und deshalb sollte jeder auch seine Worte sehr vorsichtig wägen", so die Kanzlerin. FDP-Chef Rösler hatte am Montag betont, es dürfe bei Griechenland keine Denkverbote mehr geben, weshalb im Falle Griechenlands auch an eine Staatspleite gedacht werden müsse.
Die geordnete Insolvenz eines Euro-Landes sei erst 2013 möglich, sagte Merkel. Gerade weil es derzeit kein geordnetes Verfahren für einen Staatsbankrott gebe, habe man die Gründung des dauerhaften Euro-Rettungsmechanismus ESM beschlossen. Erst dann würden Anleihen ausgegeben, die eine geordnete Insolvenz erlaubten. "Das gilt aber erst ab 2013", betonte die Kanzlerin.