Lohnverhandlungen könnten bald größten Streik aller Zeiten auslösen.
Man nennt sie "Big Three", die drei großen Auto-Produzenten der USA: General Motors, Ford und Chrysler, die Stellantis-.Marke. Heute Freitag beginnt ein erster Warnstreik. "Nur" 12.700 Mitarbeiter legen die Arbeit nieder. Die größte Autogewerkschaft UAW warnt aber, sollte es in den KV-Verhandlungen keine Einigung geben, könnte sich der Arbeitskampf zu einem der größten seit Jahrzehnten ausweiten: "Wenn wir aufs Ganze gehen müssen, werden wir das tun", so UAW-Chef Shawn Fain.
Fließband bei Ford steht heute still.
500 Mio. Dollar Verlust - pro Woche
Die Streiks sind der bisherige Höhepunkt des Streits zwischen Fain und den Führungskräften der drei legendären, in Detroit ansässigen, Autobauer. Dabei werden diese erstmals zeitgleich bestreikt, während früher oft mit nur einem Konzern verhandelt wurde und die anderen dann im besten Fall nachzogen. Ein kompletter Streik könnte jeden der drei Autobauer bis zu 500 Mio. Dollar (466 Mio. Euro) Gewinn kosten - pro Woche. Der bisherige Kollektivvertrag war in der Nacht zum Freitag ausgelaufen. Die Streiks werden zunächst die Produktion des Ford Bronco, des Jeep Wrangler und des Chevrolet Colorado sowie anderer beliebter und gewinnträchtiger Modelle zum Stillstand bringen.
Gewerkschaft fordert doppelt so viel
Im aktuellen Konflikt will die UAW für ihre Mitglieder einen größeren Anteil an den Gewinnen aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen und mehr Arbeitsplatzsicherheit im Zuge der Umstellung auf E-Autos herausschlagen. Beim Geld haben die Hersteller ihre Angebote zwar nachgebessert und bieten nun bei einer Laufzeit von viereinhalb Jahren zwischen 17,5 und 20 Prozent mehr. Das ist aber nur rund die Hälfte dessen, was die UAW fordert.
Jetzt mischt sich sogar US-Präsident Joe Biden ein. Er hat beide Seiten zu einer Einigung aufgerufen und nach Angaben seines Büros mit der UAW sowie dem Management der Hersteller gesprochen.