Gusenbauer

„Wir brauchen EU-Wirtschaftsregierung“

25.09.2011

Ex-Kanzler Gusenbauer über die Euro-Krise: Er tritt für Euro-Bonds ein.

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© Fuhrich
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ÖSTERREICH: Sie haben jetzt eine Dauerprofessur in Harvard …
Alfred Gusenbauer: Es ist eine Gastprofessur, vorerst befristet auf ein Jahr.

ÖSTERREICH: Wie soll die ­Euro-Krise gelöst werden?
Gusenbauer: Europa muss näher zusammenrücken. Eine gemeinsame Währung ohne zentrale Steuerung etwa der Staatsverschuldung funktioniert nur bei Schönwetter – nicht bei Regen.

ÖSTERREICH: Also eine Wirtschaftsregierung à la Sarkozy und Merkel?
Gusenbauer: Wir brauchen eine EU-Wirtschaftsregierung, die eingreift, wenn sich Staaten nicht an die ausgemachten Ziele halten. Wir brauchen auch Euro-Bonds – und wir brauchen eine Re-Kapitalisierung der Banken.

ÖSTERREICH: Also müssen die nationalen Regierungen Macht an die EU abgeben? Das wird sie nicht freuen.
Gusenbauer: Aber es ist notwendig. Diese EU-Regierung muss aber durch Wahlen legitimiert und dem EU-Parlament verantwortlich sein. Sonst wird sie von den Bürgern nicht akzeptiert.

ÖSTERREICH: Was droht sonst? Zuletzt war sogar von europäischem Krieg die Rede.
Gusenbauer: Man sollte nicht in diese Kakofonie ein­stimmen. Der Euro kann und wird gerettet werden.

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