Der Lebensmittel-Riese verzeichnet Steigerungen bei Umsatz und Marktanteil.
Die ersten vier Monate des Jahres seien bei Billa "noch nie" so stark gewesen wie heuer, berichtete Billa-Vorstandssprecher Volker Hornsteiner Mittwochabend vor Journalisten. Die Umsätze wuchsen im hohen einstelligen Bereich und obwohl man flächenmäßig nicht gewachsen sei, habe man Marktanteile dazugewonnen. Rewe hält in Österreich mit seinen Lebensmittelketten Adeg, Billa, Merkur und Penny bei einem Marktanteil von 34,6 Prozent und spielte in den ersten vier Monaten 2011 vier Prozent mehr ein als im Jahr davor.
Konzernmutter Rewe genehmigt weitere Expansion
Aufgrund der guten Zahlen habe Billa von der Konzernmutter Rewe in Deutschland das Okay bekommen, stärker zu expandieren als ursprünglich vorgesehen. 34 Umbauten, 40 Neueröffnungen, wovon 20 Standorte durch rentablere ausgetauscht werden, zehn neue Läden der 2009 gestarteten Filialschiene Billa Box und zwei neue Häuser der Nobelschiene Billa Corso hat sich der Lebensmittelhändler für heuer vorgenommen.
Erweiterung der Schnellimbiss-Schiene "Billa Box"
Aktuell hält Billa mit dem Convenience-Vertriebsformat Billa Box bei vier Niederlassungen. Bis 2015 sollen jedes Jahr mindestens zehn solcher "Mini-Billa", die auf Snacks und Produkte zum sofortigen Verzehr ausgerichtet sind, entstehen, gab Hornsteiner das Ziel vor.
Auch Luxus-Marke Billa Corso vor Ausbau - neue Filiale in Graz
Nachdem sich der Ende Oktober 2010 geöffnete Billa Corso im Herrnhuterhaus im 1. Wiener Bezirk als "Bombenerfolg" herausgestellt habe, wird auch mit dieser Schiene weiter expandiert. Ende Mai sperrt ein Billa Corso in Graz auf, im Herbst folgt ein Standort in Salzburg. Mittlerweile verdiene Billa mit der dreistöckigen Filiale im Herrnhuterhaus auch Geld, für Juni erwartet Hornsteiner erstmals einen positiven Cashflow.
Billa Corso in der Wiener Innenstadt - (c) APA/Ian Ehm
Noch mehr Eigenmarken
Wachstum ist nicht nur bei den Filialen angesagt, sondern auch bei den Eigenmarken. Von der im Jänner neu eingeführten Handelsmarke "Billa" seien bisher 12,5 Millionen Produkte verkauft worden, erzählte Billa-Vorstand Josef Siess. Das damit lukrierte Umsatzvolumen bezifferte Siess mit über 16,5 Mio. Euro. Das Sortiment umfasst derzeit 150 Artikel und soll bis Jahresende auf rund 250 Produkte ausgeweitet werden. Neben "Billa" führt der Händler noch die Eigenmarken "Clever", "Ja! Natürlich", "Hofstädter", "Chef Menü" und "Quality Line". Die Lebensmittelkette macht bereits 20 Prozent oder rund 700 Mio. Euro des Gesamtumsatzes mit Eigenmarken.
Ein Drittel des Umsatzes mit Aktionsartikeln
Der Trend zu Eigenmarken, Aktionen und Bestpreisgarantien macht den Diskontern zunehmend zu schaffen. Der Anteil der Produkte, die zu Aktionspreisen verkauft werden, nimmt stetig zu. Billa erwirtschaftet bereits fast 30 Prozent des Umsatzes mit Aktionsartikeln. Bei manchen Warengruppen liege der Promotionanteil sogar bei 60 bis 70 Prozent, so Siess. Billa hat mit dieser Strategie gegenüber dem Diskont Marktanteile gewonnen.
Sorgenkind Penny-Diskont
Die Rewe-eigene Diskontlinie Penny indes entpuppte sich im Vorjahr als Sorgenkind und musste vor allem im von erbitterter Konkurrenz und starkem Preisdruck geprägten deutschen Markt ordentlich Federn lassen. In Österreich gehe es mit Penny aufgrund von Veränderungen im Sortiment und Personal wieder bergauf, versicherte Rewe-Sprecherin Corinna Tinkler. "Wir konnten die Kundenfrequenz in den ersten Monaten des Jahres wieder steigern."