In 2 Wochen beginnen die Verhandlungen für den Handel. Erstmals wird einen höherer Abschluss als bei den Metallern angestrebt.
"Der Handel darf und kann auch höher abschließen als die Metaller. Und wenn der Zeitpunkt dafür da ist, dann jetzt im Herbst", sagte der stv. Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten Druck Journalismus Papier, Karl Proyer.
Der Handel sei eine Branche, die von der Krise weniger betroffen war als andere Wirtschaftszweige, sagte der Gewerkschafter. Nicht zuletzt die guten Gehaltsabschlüsse des vergangenen Jahres und die Lohnsteuersenkung hätten dazu geführt, dass die Kaufkraft der Österreicher auf hohem Niveau geblieben sei. So sei auch Kurzarbeit im Handel kein Thema.
Möglicherweise keinen "Zweier" vor dem Komma könnte es heuer aber bei den Metallern geben. Nach einer ersten unterbrochenen KV-Runde am Freitag verhandeln die Sozialpartner für rund 170.000 Beschäftigte am 16.10. weiter. Aufgrund der Wirtschaftskrise und der starken Einbrüche in der Industrie und der niedrigen Inflation wird heuer mit einem deutlich niedrigeren Ergebnis als in den vergangenen Jahren gerechnet.
Ziel sei es daher, nicht nur die Inflationsrate, die im Handel für den relevanten Zeitraum Oktober 2008 bis Oktober 2009 mit etwa 1 Prozent angesetzt werde, abgegolten zu haben, sondern sich im KV auch "einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg" zu holen, sagte dazu Manfred Wolf, GPA-djp Wirtschaftsbereichssekretär Handel.
Der Handel ist laut Wolf auch heuer mit derzeit 520.276 Arbeitnehmern der größte Arbeitgeber des Landes. Fast jeder sechste unselbstständig Beschäftigte arbeitet im Handelssektor. Die Kollektivvertragsverhandlungen beginnen am 28.10. und werden im November fortgesetzt.