Die jetzt von der Justiz untersuchten Vorwürfe gegen die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank sollen schon im Jahr 1999 bekannt gewesen sein. Wie der "Kurier" in seiner Montag-Ausgabe berichtet, hat ein hochrangiger Hypo-Insider den damaligen Kärntner Landeshauptmann Haider im Frühjahr 1999 über mutmaßliche Malversationen informiert.
Dabei sollen auch die Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger massiv belastet worden sein. Kulterer und Striedinger sollen über exzellente Kontakte zum damaligen kroatischen Staatspräsidenten Tudjman verfügt haben. Über Hypo-Konten soll Geldwäsche betrieben worden sein, die beiden Bankvorstände sollen Millionen an "Kickback-Zahlungen" erhalten haben.
Und noch im April 1999 sollen, so der "Kurier", die entsprechenden Unterlagen an Haider und dessen damaligen Finanzreferenten Karl Pfeifenberger übergeben worden sein. Im Dezember vergangenen Jahres wurden ebendiese Unterlagen dem Neo-Eigentümervertreter, Finanzminister Pröll, übermittelt worden sein, der sie umgehend an die Justiz weiterleitete.
BZÖ-Abgeordneter Petzner, ehemaliger Pressesprecher Haiders, wies die Vorwürfe gegen Haider am Montag kategorisch zurück und beschuldigte seinerseits Ex-Finanzminister Grasser und den Kurzzeit-Hypovorstand Franz Pinkl, die Hypo "absichtlich nach unten gewertet" zu haben. Niemand könne sich die massiven Abschreibungen, die Pinkl vorgenommen habe, erklären, sagte Petzner. Deshalb habe er Anzeige gegen den Hypo-Aufsichtsrat wegen Untreue erstattet. Seine Begründung: Die Millionenabfertigung für Pinkl sei nicht nur skandalös, sondern ungesetzlich.