Streit um mehr Lohn

Handel: Heute Proteste, morgen Streik!

08.12.2023

Der Streit um mehr Lohn eskaliert bei den 430.000 Beschäftigten im Handel. 

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© TZÖ/Fuhrich
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Am heutigen Feiertag (8. Dezember) hat der erste Protest-Marsch um 10 Uhr begonnen. Am Reumannplatz mitten im Wiener Arbeiterbezirk Favoriten (im Shopping-Viertel) haben sich bei klirrender Kälte etwa 150 Teilnehmer versammelt. „Wir kämpfen für unseren Kollektivvertrag“ stand da etwa auf den Transparenten.

Einkaufssamstag wird bestreikt

Auch diese Woche leidet das Weihnachts-Shopping wieder unter neuen Protest-Maßnahmen. Am morgigen zweiten Einkaufssamstag werden wieder Warnstreiks in vielen Shops abgehalten. „Das werden Geschäfte aus allen Branchen sein“, heißt es aus der GPA zu oe24.

Shoppingcenter und alle Branchen betroffen

Betroffen werden morgen auch Einkaufszentren sein (etwa der Europark in Salzburg), Flagshipstores und andere große Filialen der großen Ketten. Wie in der Vorwoche werden es vor allem Lebensmittel-Bekleidungs-, Buch-Geschäfte sein, aber auch in Baumärkten und im Großhandel wird es zu Warnstreiks kommen (die genaue Liste der Shops ist geheim).

Shops lahmgelegt

Der Vorgang: Vor allem in Großstädten wird stundenweise die Arbeit niedergelegt. Meist wird der ganze Betrieb durch den Protest lahmgelegt. Gleichzeitig wird es öffentliche Kundgebungen geben. Aufgrund des großen Andrangs an Shoppern, wird es besonders schmerzlich für die Betreiber.

Oe24 war vor Ort am Reumannplatz und befragte Shopper. Die meisten waren voll auf Seiten der Streikenden.

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„Volle Solidarität mit den Streikenden. Die Inflation muss den Leuten abgegolten werden. Im Handel arbeiten sowieso die, die am wenigsten verdienen“, sagt Gernot W. (53) zu oe24. Gabriele (68, Pensionistin) pflichtet ihm bei: „Alles wird teurer. Was früher einen Euro gekostet hat, kostet jetzt zwei Euro. Ich befürchte nu, dass diese Aktionen nichts bringen.“

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Keine Einigung  bei Streit um Geld

Hintergrund des Streits zwischen Gewerkschaft und Wirtschaftskammer: Auch die fünfte Runde der Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag für Handels-Angestellte brachte kein Resultat. Auf das Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent ohne soziale Staffelung habe man sich nicht einlassen wollen, erklärte die Gewerkschaft GPA. Nach Angaben von WKÖ-Handelsobmann Rainer Treflik hatten Verhandler der Arbeitnehmerseite ihre Forderung zuletzt von 9,4 Prozent plus 15 Euro auf 9,4 Prozent herabgesetzt.


  

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