Das Weihnachts-Shopping wird ab jetzt erschwert. Viele Angestellte streiken für mehr Lohn.
Jetzt geht es los mit dem verschärften Arbeitskampf im Handel. Die ersten Geschäfte – insgesamt werden es bis Sonntag mehr als 300 – halten bereits Betriebsversammlungen ab, die dann in Warnstreiks übergehen.
Aktionen im Donauzentrum
In der Früh fingen die Aktionen etwa im Donauzentrum in Wien an: Im Interspar und im Thalia. Auch H&M-Filialen wurden bestreikt. Weiters betroffen: Metro und Transgourmet in Salzburg, In Schwaz in Tirol kam es zu den historisch ersten Arbeits-Niederlegungen im Handel.
Streik in Schwaz (Tirol).
Etwa zwei Stunden lang dauern die Aktionen. Bei einem Supermarkt etwa waren die Rollbalken runtergefahren, die Mitarbeiter standen davor. Kunden, die nicht einkaufen konnten, wurden informiert warum.
Supermärkte, Mode- und Buchgeschäfte
Die Aktionen sollen auffallen: Betroffen sind vor allem Großstädte - Mitarbeiter in Filialen großer Handelskonzerne machen mit. Betroffen sind: Supermarkt-Ketten, der Modehandel, Buch-Geschäfte aber auch der Großhandel. Shopping-Center.
"Wir müssen diesen Weg gehen"
"Die Beschäftigen sind extrem sauer. Das machen sie nicht gerne. Das ist eine neue Situation. Wir müssen aber diesen Weg gehen, es liegt kein faires Angebot am Tisch“, sagt Mario Ferrari von der GPA.
Mario Ferrari von der GPA.
Morgen wird noch mehr gestreikt
Aber: Der Schwerpunkt der Warnstreiks liegt auf morgen und Samstag. Das macht es besonders brisant. Es ist der Startschuss für die heiße Phase im Weihnachts-Shopping, am Samstag ist erster Einkaufssamstag. Für die Händler ist das die wichtigste Zeit im Jahr. Die Verluste sind extrem schmerzhaft.
Noch ist die Liste der Shops streng geheim, die morgen streiken. So viel aber konnten wir herausfinden: In Wien etwa werden Teile der größten und wichtigsten Einkaufs-Straßen betroffen sein. Also die Mariahilfer- und Kärntnerstraße.
Mitarbeiter wollen 9,4% mehr Lohn
Hintergrund ist ein harter Kampf um höhere Löhne. Am Dienstag ging die vierte Runde der Verhandlungen ohne Erfolg zu Ende Die Angestellten im Handel fordern 9,4 Prozent und einen Fixbetrag von 15 Euro. Die Arbeitgeber bieten nach der vierten Verhandlungsrunde 6 Prozent sowie eine einmalige Teuerungsprämie von 1.000 Euro.
Am 5. oder 6. Dezember - also nächste Woche - gehen die Verhandlungen weiter. Falls auch sie scheitern, wird wohl auch der zweite Einkaufssamstag beeinträchtigt.