Wenige Tage nach dem Verkauf des Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa Retail Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko an den Handelsmanager Hermann Wieser ist nun eine Insolvenz geplant. Für Kunden der beiden Möbelriesen hat das konkrete Auswirkungen.
Bereits kommende Woche will Kika/Leiner ein Sanierungsverfahren anmelden, um das Unternehmen zu restrukturieren, wurde am Mittwoch in einer Aussendung bekanntgegeben. Was heißt das nun für Kunden oder etwa noch nicht abgeschlossene Bestellungen?
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Die Möbelkette versucht per E-Mail verunsicherte Kunden zu beruhigen. "Daher ist es selbstverständlich, dass wir Ihnen alle Ihre geleisteten Anzahlungen und die erworbenen Gutscheine garantieren, die weiterhin in den kika/Leiner-Filialen eingelöst werden können", heißt es in einer Aussendung an Kika-Stammkunden. "Auch Ihre Bonuspunkte bleiben erhalten und alle Ihre Aufträge werden natürlich so ausgeführt, wie wir es vereinbart haben." Kika/Leiner will auch alle bestehenden Aufträge so ausführen, wie es vereinbart wurde.
VKI rät Kunden zum raschen Handeln
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) rät jedoch zur Vorsicht. Gutscheine sollten etwa rasch eingelöst werden. "Bei Gutscheinen würde ich dringend empfehlen, die jetzt noch schnell einzulösen, und zwar bei Dingen, die man gleich mitnehmen kann", sagte VKI-Chefjurist Thomas Hirmke am Mittwoch in der ORF-Sendung "Aktuell nach eins".
Denn: Nach Anmeldung der Insolvenz müssten Gutschein-Besitzer diesen als Forderung im Insolvenzverfahren anmelden und dies zahle sich meist nicht aus. Hirmke rät auch dazu, keine Anzahlungen mehr zu tätigen.
1.900 Mitarbeiter vor Kündigung
Am Dienstag hatte der neue Eigentümer des operativen Geschäfts der Möbelkette angekündigt, 23 von 40 Standorten per Ende Juli zu schließen und 1.900 von 3.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kündigen. Auch die Zentralabteilungen und die Verwaltung sollen "erheblich" verkleinert werden.