Anzahlungen, Gutscheine, Kündigungen

Kika/Leiner-Pleite: So geht es jetzt weiter

15.06.2023

Insolvenzverwalter Volker Leitner gibt Auskunft zur kika/Leiner-Pleite. 

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Wie bereits bekannt, wurde das Insolvenzverfahren für kika/Leiner am 13. Juni eröffnet. „Dabei wurde festgestellt, dass eine Überschuldung mit rund 132 Millionen Euro gegeben ist", so Insolvenzverwalter Volker Leitner. Nicht zufriedenstellende Ergebnisse der erarbeiteten Sanierungskonzepte, Ausbreitung des Corona-Virus und der Preisdruck in der Möbel-Industrie sind die Gründe für die Insolvenz der Möbelkette.

Kika/Leiner wurde Ende Mai von einem neuen Eigentümer übernommen, der jetzt eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens anstrebe, wofür auch ein hoher zweistelliger Millionenbetrag von Hermann Wieser und der Supernova zur Verfügung gestellt wird. Ein Liquiditätsplan wurde bereits vorgelegt. Das Unternehmen wird während des Sanierungsverfahrens fortgeführt. Am 21.08 wird die erste Gläubigerversammlung stattfinden. 

Datum für Abstimmung zum Sanierungsplan 

Am 25.9 wird dann über den vom Unternehmen angebotenen Sanierungsplan abgestimmt. "Hier entscheiden dann die Gläubiger, wie es weitergeht. Bei Annahme könnten wir bestenfalls davon ausgehen, dass Mitte Ende Oktober das Sanierungsverfahren beendet werden kann."

Kann man Gutscheine weiterhin einlösen?

"Sämtlich Gutscheine sind gesichert, sie können weiterhin eingelöst werden.", verkündet Leitner die positive Nachricht. Dies ist daher möglich, „weil von Eigentümer-Seite auf einem eigenen Fremd-Konto ein Betrag erlegt wurde, mit dem die Gutscheine bezahlt werden können." Über dieses Konto ist nur Leitner als Insolvenzverwalter verfügungsberechtigt. Gutscheinbesitzer müssen daher keine Forderungsanmeldung im Sanierungsverfahren einbringen, was zusätzliche Kosten für Kunden erspart. 

Anzahlungen von Kunden 

„Anzahlungen für offene Kundenaufträge werden angerechnet. [...] Die Kundenaufträge werden voll erfüllt. Auch hier sind daher keine Forderungsanmeldungen im Sanierungsverfahren notwendig.", erklärt Leitner. Kundenanzahlungen, die ab jetzt gezahlt werden, werden auf ein eigenes Konto gelegt, wodurch das Fremdgeld gesichert sein. Er hoffe, dass die Unsicherheiten und Unklarheiten für die Kunden dadurch nicht mehr gegeben sind.  

Vorteil für die Kunden

Ein Vorteil für die Kunden sei der derzeitige Abverkauf in den Schließungs-Filialen, wo teilweise sehr hohe Rabatte sind, da die Warenlager geräumt werden sollen. Die Verträge der Lieferanten sollen zum Großteil erhalten bleiben. 

Etwas Hoffnung für Mitarbeiter 

3296 Mitarbeiter sind beim Unternehmen angemeldet, weiterbeschäftigt werden sollen rund 2.000 Mitarbeiter. Das heißt, dass nicht wie ursprünglich angenommen 1900 Mitarbeiter gekündigt werden sollen, sondern "lediglich" knapp 1300. Von den Entlassungen nicht betroffen, sind Gastro-Angestellte. 

Das Gehalt wurde bis Mai 2023 gezahlt, wodurch an Insolvenzforderungen derzeit nur die Forderungen von 1.6 - 13.6 offen sind. Diese sollen aber mit "hoffentlich nicht allzu großer Verzögerung ausbezahlt werden." Das gilt auch für die anteiligen Sonderzahlungen für den Zeitraum 1.1 bis 13.6. Ab dem 14.6 ist Massezeitraum. Ab da werden Entgeltansprüche wieder pünktlich aus der Fortführung bezahlt werden. 

Da es kein öffentliches Verfahren ist, kann Volker Leitner nicht über alle Details Auskunft geben. 

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