Neuer Chef gibt Gas

Kika/Leiner will neue Mitarbeiter einstellen

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Entscheidung über Verkauf von Osteuropa-Filialen fällt im Jänner.

Bei Kika und Leiner sollen bis März 50 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Eingesetzt werden sollen diese Beschäftigten vor allem in den Küchen- und Markenstudios, sagte der  neue Chef der Möbelketten , Reinhold Gütebier (Bild). Eine Entscheidung über den Verkauf von 22 osteuropäischen Filialen kündigte der CEO für Jänner an. Änderungspläne gibt es für den Standort auf der Wiener Mariahilfer Straße.

Bei den 50 Neuanstellungen soll es sich möglichst um "fertig ausgebildete Arbeitskräfte" handeln, die "möglichst eingearbeitet sind", sagte Gütebier am Freitag vor Journalisten in St. Pölten. "Wenn alles gut läuft, sind später auch weitere Aufstockungen geplant", sagte der Deutsche und stellte als Zeithorizont das zweite Halbjahr 2019 in Aussicht. In den 42 heimischen Filialen, mit denen Kika/Leiner ins kommende Jahr geht, sollen in den nächsten zwölf Monaten zudem 140 neue Lehrlinge eingestellt werden. Ausbildungsplätze gebe es in den Bereichen Einzelhandel mit Schwerpunkt Einrichtungsberatung, Büro, Systemgastronomie, Betriebslogistik sowie in der Zentrale in St. Pölten unter anderem in den Sparten IT-Technik sowie Finanz- und Rechnungswesen.

Keine weiteren Schließungen in Österreich

Eine Schließung weiterer österreichischer Standorte schloss Gütebier einmal mehr aus. Der Jobabbau im Rahmen der Restrukturierungen sei geringer ausgefallen als gedacht, hieß es seitens des Unternehmens. Im August waren 1.121 Personen beim Arbeitsmarktservice im Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet worden. Bis Jahresende verlieren 450 Kika/Leiner-Mitarbeiter ihren Job, 2019 wird demnach mit einem Personalstand von rund 4.700 Beschäftigten begonnen. Aufgrund unterschiedlicher Austrittsdaten werden bis März weitere 250 Stellen abgebaut.

Ungeklärt bleibt über die Weihnachtsfeiertage die Frage, was mit den 22 Filialen in Osteuropa passieren soll. "Es hat bereits viele Gespräche gegeben", räumte Gütebier ein - die endgültige Entscheidung stehe aber noch aus. "Es gibt aber die klare Überlegung, Filialen zu veräußern", hielt der CEO fest. Klarheit darüber soll bereits in der ersten Jänner-Woche herrschen.

Wesentlich konkreter sehen die Pläne rund um den Leiner-Flagship-Store in Wien aus. Die Filiale auf der Mariahilfer Straße soll in Anlehnung an das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) unter dem "Arbeitstitel KaDeWe" verändert werden, kündigte Gütebier an. Geboten werden sollen am Standort neben Schwerpunkten in Sachen Raumausstattung und Textil Möbelflächen, die durch Leiner abgedeckt werden. Eine Veränderung in der Filiale werde "frühestens 2020" herbeigeführt. "2019 wird davon noch nichts zu spüren sein", hielt der Deutsche fest. Ob das Haus künftig unter dem Titel KaDeWe auftreten wird, sei noch offen, fügte Gütebier hinzu.

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"Wunderbares Lebenszeichen"

Im abgelaufenen November habe das Unternehmen verglichen mit dem Vorjahresmonat ein "Umsatzplus im höheren einstelligen Bereich" verzeichnet, rechnete Gütebier vor. "Das ist ein wunderbares Lebenszeichen". Im Geschäftsjahr 2017/18 stehe hingegen ein "Minus im zweistelligen Bereich". Insgesamt hätten sich "deutlichste Verluste" ergeben, diese liegen nach Angaben des CEO im zweistelligen Millionenbereich. Das klare Vorhaben heiße weiterhin, im dritten Geschäftsjahr unter seiner Führung, also 2020/21, Gewinne zu erwirtschaften. "Dieses Ziel halte ich auch für sehr realistisch", blickte Gütebier in die Zukunft.

29 der 42 österreichischen Filialen habe er in den rund zehn Wochen seit seinem Antritt im Rahmen einer Bestandsaufnahme besucht, hielt der Deutsche fest. "Dabei hat sich bestätigt, dass wir bei der Stimmung und der Inszenierung nachrüsten müssen." Als Beispiel wurde eine lebensnähere Dekoration angeführt, die "mit vorhandenen Mitteln" erreicht werden könne.

Besonderes Augenmerk legt Gütebier auf den Küchenmarkt. "Das ist vom Umsatzanteil her die herausragende Warengruppe. Man sagt nicht umsonst 'wenn die Küche hustet, dann hat das ganze Haus Grippe'." Der Anteil von Küchen am Gesamtumsatz sollte laut Gütebier zwischen 20 und 30 Prozent liegen. "Wir sind aktuell noch deutlich drunter."

Angeboten werden soll künftig ein Schulungsprogramm für Mitarbeiter, um diese "noch intensiver zu begleiten, was die fachliche Kompetenz angeht". Gütebier ortet hier einen Nachholbedarf, der aber nicht auf die Angestellten selbst, sondern auf die bisherige strategische Ausrichtung zurückzuführen sei. "Erheblich aufrüsten" müsse das Unternehmen außerdem in Sachen E-Commerce: "In diesem Bereich ist der Umsatz heute sehr gering."

Strategische Ausrichtung beider Marken

Während Einkauf und Marketingmaßnahmen für Kika und Leiner weiterhin zentral erfolgen, setzt man hinsichtlich der beiden Marken auf unterschiedliche Strategien. Während Kika als das "etwas jüngere Möbelhaus bis hin zur gehobenen Mitte" geplant ist, soll Leiner "deutlich ein Premium-Sortiment draufsetzen", sagte Gütebier erneut. Eine Weichenstellung im Sortimentsbereich erwartet sich der CEO von der internationalen Möbel- und Einrichtungsmesse in Köln im Jänner.

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