Handel
Neuwagen-Verkäufe brachen 2021 total ein: Schlechtestes Autojahr seit 1984
18.01.2022Einen Boom gibt es aber bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Deren Anteil an den Neuzulassungen stieg von 20 auf 37,7 Prozent. Besonders gefragt sind reine E-Autos.
Im Vorjahr wurden in Österreich 239.803 Pkws neu zum Verkehr zugelassen. Das sind um 3,6 Prozent weniger als 2020. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 liegt das Minus bei 27,2 Prozent. Insgesamt war es das schlechteste Autojahr seit 1984.
Es gibt aber auch Gewinner, denn die Österreicher fahren zunehmend auf alternative Antriebe ab. Deren Anteil an den Gesamtzulassungen stieg laut Statistik Austria innerhalb eines Jahres von 20 auf 37,6 Prozent. Die absolute Zahl der "Alternativen" lag nur rund 1.400 Stück hinter den Benzinern. Bei Diesel-Autos wurden fast 36 Prozent weniger angemeldet (siehe Tabelle).
Anteil der Elektro-Autos verdoppelte sich
Einen echten Boom gibt es bei reinen E-Autos, deren Anteil an allen Neuzulassungen sich mit 13,9 Prozent im Vergleich zu 2020 verdoppelt hat. Meistverkaufter Stromer hierzulande war 2021 Teslas Model 3. In puncto Öko-Bewusstsein gibt es aber bei den heimischen Autofahrern noch Luft nach oben: 40 Prozent der Neufahrzeuge 2021 waren SUVs.
Schwer zu schaffen macht der Automobilproduktion der Chipmangel. Die Nachfrage nach Neuwagen sei da, "aber die Produkte sind es meist nicht", sagt Importeurs-Sprecher Günther Kerle. „Die österreichischen Fahrzeughändler haben derzeit extreme Lieferprobleme für Neuwagen mit Wartezeiten von bis zu einem Jahr und mehr", resümiert Klaus Edelsbrunner, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer.
Gebrauchtwagen 10-15 Prozent teurer
Das wirkt sich auch auf den Gebrauchtwagenmarkt aus. Gebrauchte sind angesichts des Mangels an Neuwagen gefragter denn je - daher ziehen die Preise in diesem Bereich deutlich an. Laut Edelsbrunner gibt es hier Preiserhöhungen von 10-15 Prozent.