Seit Jänner ist in Österreich ein neues Pfandsystem in Kraft, das Plastikflaschen und Dosen mit 25 Cent Pfand belegt. Dieses Geld erhalten Verbraucher zurück, wenn sie die leeren Gebinde zum Automaten bringen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass rund jede fünfte Flasche oder Dose im Müll landet
Laut den „Salzburger Nachrichten“ wurden in den ersten beiden Monaten des Jahres rund 100 Millionen Pfandflaschen und -dosen verkauft. Zurückgebracht wurden bis Mitte März jedoch nur etwa 10 Millionen. Monika Fiala, Geschäftsführerin von „Recycling Pfand Österreich“, zeigt sich dennoch optimistisch: Die Rücklaufquote steige wöchentlich exponentiell an. Ziel für 2025 ist eine Rücklaufquote von 80 Prozent, bis 2027 soll diese auf 90 Prozent wachsen.
Doch selbst bei einer 90-prozentigen Rücklaufquote bleiben rund 10 Prozent der Gebinde ungenutzt. Das bedeutet: Von den 100 Millionen verkauften Flaschen und Dosen bis Februar würden 10 Millionen im Müll landen – ein Verlust von rund 2,5 Millionen Euro Pfand.

Was fällt unter das Pfandsystem?
Das Einwegpfand gilt für alle Plastikflaschen und Metalldosen mit einem Füllvolumen von 0,1 bis 3 Litern. Ausgenommen sind jedoch:
- Getränkekartons (z. B. Tetrapaks)
- Glas- oder Metallflaschen mit Kunststoffverschlüssen
- Flaschen für Beikost und medizinische Spezialnahrung
- Milchprodukte und Sirupe
Bis Ende März 2025 dürfen Produzenten theoretisch noch Flaschen und Dosen ohne Pfand produzieren. Diese dürfen dann bis Ende des Jahres abverkauft werden. Doch die großen Einzelhändler gehen davon aus, dass pfandfreie Produkte deutlich früher aus den Regalen verschwinden werden.
Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten wird das neue System von der Mehrheit der Bevölkerung positiv aufgenommen. Laut einer „marketagent“-Umfrage unterstützen 80 Prozent der Österreicher die Einführung. Zudem fühlen sich 73 Prozent gut informiert, 84 Prozent erkennen Pfandgebinde problemlos, und 87 Prozent wissen, dass diese unzerdrückt zurückgegeben werden müssen.
Liegen gelassene Millionen

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Die Zahlen zeigen jedoch auch, dass Millionen Euro an Pfand ungenutzt bleiben. Schon jetzt sind es rund fünf Millionen Euro, die durch nicht zurückgegebene Gebinde verloren gehen. Ein Teil des Problems könnte sein, dass die gekauften Getränke nicht sofort konsumiert werden – viele Flaschen und Dosen stehen noch in Haushalten, ungenutzt.