Stärkste Branchen sind Schuh- und Lederwaren sowie Sportartikel.
Das heurige Weihnachtsgeschäft könnte den stationären Händlern erstmals seit 2013 wieder Umsatzzuwächse bringen, gaben Peter Buchmüller und Roman Seeliger von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie Ernst Gittenberger vom KMU-Forschungsinstitut am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. In den vergangenen Jahren wurde das Weihnachtsgeschäft insbesondere vom dynamischen Internetgeschäft beflügelt, während die Umsätze in den stationären Geschäften stagnierten oder sogar rückläufig waren.
Mit 16. Dezember hat der heimische stationäre Einzelhandel rund 60 Prozent der gesamten Weihnachtsumsätze erzielt. Betrachtet man die bisherigen Umsätze, liegen diese ein Prozent über dem Vorjahresniveau, so die Zwischenbilanz. Bleibt die Entwicklung auch in der letzten Adventswoche positiv, könne man durchaus mit einem Gesamtumsatzplus von rund 15 Mio. Euro auf 1,545 Mrd. Euro im Weihnachtsgeschäft und damit erstmals mit einem Wachstum der Umsätze seit 2013 rechnen, betonte Buchmüller.
Zuwachs an Einkaufssamstagen
Eingekauft wurde heuer vor allem an den Einkaufssamstagen. Während die Wochentage umsatzmäßig stabil verlaufen sind, wuchsen die Umsätze der Einkaufssamstage im Vergleich zum letzten Jahr stärker. Mit einem Wachstum von 4 Prozent war der zweite Einkaufssamstag der stärkste. Obwohl der 8. Dezember im Allgemeinen nicht mit den Einkaufssamstagen mithalten kann, verzeichnete auch der Marienfeiertag heuer einen Umsatzanstieg von 2 Prozent. Dies zeige, dass der 8. Dezember als Einkaufstag bei den Konsumenten angekommen sei, sagte Gittenberger.
Die stärksten Branchen im bisherigen Weihnachtsgeschäft waren Schuh- und Lederwaren (+7 Prozent) sowie Sportartikel (+4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet der Spielwarenhandel (-6 Prozent) Rückgänge im Weihnachtsgeschäft. Grund dafür sei vor allem die starke Online- bzw. branchenfremde Konkurrenz, erklärte Gittenberger.
Die Weihnachtsumsätze im österreichischen Internet-Einzelhandel sind um rund 7 Prozent gewachsen. Mit einem Volumen von rund 107 Mio. Euro machen die Online-Umsätze im Weihnachtsgeschäft heuer rund 6 Prozent der gesamten Weihnachtsumsätze im heimischen Einzelhandel aus.
Gefahr durch internationale Onlineanbieter
Ein weiterhin großes Problem sieht Seeliger vor allem in den internationalen Onlineanbietern. Der Kaufkraftabfluss an diese Unternehmen sei weiterhin stark und wirke sich negativ auf die heimische Wirtschaft aus, beklagte er. Hier wäre die Politik gefordert, durch entsprechende steuerliche Maßnahmen faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, betonte Seeliger.
Die heimischen Einzelhändler sind großteils optimistisch: Mehr als ein Drittel rechnet mit höheren Umsatzzahlen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft, 34 Prozent könnten das Vorjahresniveau auch tatsächlich wieder erreichen. 31 Prozent hingegen befürchten Umsatzeinbußen.