Handel

Welche Produkte jetzt noch teurer werden

07.06.2022

Die Teuerung legt weiter zu - Indikator dafür sind die stark gestiegenen Großhandelspreise, die im Mai um 25,1 Prozent höher waren als vor einem Jahr. Das schlägt über kurz oder lang auf die Verbraucherpreise durch.

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Noch krasser als die Inflationsrate von 8 % im Mai trifft die Teuerung den Großhandel, wo die Preise laut Statistik Austria im Schnitt um 25,1 % über dem Vorjahr lagen. Für den Einzelhandel verteuert sich die Beschaffung von Waren extrem.

 

 

Hinweis für weitere Inflations-Entwicklung

"Den größten Einfluss hatten feste Brennstoffe mit einem Preiszuwachs von 110,2 Prozent, aber auch bei den Lebensmitteln gingen die Großhandelspreise nach oben. Da sich die Teuerung im Großhandel meist mit Verzögerung auf die Verbraucherpreise durchschlägt, gibt diese auch einen Hinweis auf die weitere Entwicklung der allgemeinen Inflation", sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Die Haupt-Preistreiber für die zweistellige Teuerungsrate im Großhandel sind im Bereich Lebensmittel: 

  • Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze verteuerten sich im Einkauf um 15,8 %;
  • Milch, Eier, Öle und Fette wurden um 15,8 % teurer;
  • Bei Fleisch stiegen die Großhandelspreise um 14,9 %;
  • Obst, Gemüse und Kartoffeln sind im Einkauf um 12 % teurer als vor einem Jahr

Extrem gestiegen sind die Beschaffungspreise auch für Papier und Bürobedarf (+21,9 %) und Möbel (+14,5 %). Ganz zu schweigen von der Teuerung bei festen Brennstoffen (+110,2 %), Düngemitteln (+77,4 %), Benzin & Diesel (+59,5 %). „Auf Dauer kann der Einzelhandel all diese Kostentreiber nicht nur zu einem Drittel an die Konsumenten weitergeben“, warnt der Handelsverband.

Händler müssen Waren teuer wie nie beschaffen

Es sei eine arge Zwickmühle, so Handelsverbands-Chef Rainer Will: „Einerseits müssen unsere Firmen ihre Waren so teuer wie noch nie beschaffen, andererseits ist bereits jede zweite Österreicher gezwungen, sich finanziell einzuschränken.“ Die Regierung müsse dringend mit neuen Anti-Teuerungs-Maßnahmen gegensteuern. 

Jeder Zweite schränkt sich beim Shoppen ein

Laut einer aktuellen Umfrage von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes müssen sich bereits mehr als 45 Prozent der Bevölkerung beim Shoppen deutlich finanziell einschränken, drei Viertel der Kunden achten verstärkt auf Rabattaktionen und zwei Drittel kaufen zurzeit verstärkt günstige Lebensmittel. "Mehr als 14 Prozent können sich derzeit nur noch lebensnotwendige Güter leisten", schlägt Rainer Will Alarm.

Absatz-Einbußen

Das vorläufige Ende des Biobooms in Österreich kommt angesichts dieses Kaufkraftverlustes nicht überraschend. Viele Menschen sind jetzt schlicht gezwungen, ihre Einkaufsgewohnheiten zu ändern. Dies belastet auch die heimischen Landwirte und die gesamte Lebensmittel-Wertschöpfungskette zunehmend. Der österreichische Rindermarkt verzeichnet beispielsweise bereits Absatzeinbußen von bis zu 40 Prozent. 
 


  

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