TUI will seinen Anteil an Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd möglichst bald versilbern und zieht dabei einen Börsengang vor. Der Gang aufs Parkett solle eingeleitet werden, "sobald man sieht, da geht was", sagte Vorstandschef Friedrich Joussen am Donnerstagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten.
Dafür seien nicht erst zwei, drei Quartale mit einer guten Geschäftsentwicklung nötig. Vielmehr solle die nächste Gelegenheit ergriffen werden. Angesichts des Wechsels an der Hapag-Loyd-Spitze Mitte nächsten Jahres und der anhaltenden Schifffahrtskrise sei ein Börsengang allerdings vermutlich nicht vor Herbst 2014 möglich.
Der Reisekonzern aus Hannover hält noch 22 Prozent an der Hamburger Reederei und hat sich das Recht zusichern lassen, bis Ende 2014 einen Börsengang zu verlangen. Dabei setzt TUI darauf, dass die anderen Eigner, darunter als größte die Stadt Hamburg und der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, mitziehen. Deren Bereitschaft dazu sei größer als bei seinem Amtsantritt noch vor einigen Monaten, sagte der TUI-Chef.
Ein Börsengang der weltweit fünftgrößten Containerlinie war schon einmal vor einigen Jahren angepeilt worden, musste wegen der Branchenkrise damals aber abgesagt werden. Nun hofft Joussen, dass dem künftigen Chef Rolf Habben-Jansen, der Mitte nächsten Jahres das Steuer bei Hapag-Lloyd übernimmt, ein neuer Versuch gelingt.