Neuer Anlauf für das bereits seit Jahren geplante Casino- und Entertainmentprojekt "Eurovegas" im nordöstlichen Ungarn nahe der österreichischen Grenze: Die oberösterreichische Asamer-Gruppe und der Immobilien-Entwickler Alfred Supersberger konnten die US-Marke Hard Rock International als Partner gewinnen. Das Investitionsvolumen für den 37 Hektar großen Freizeitpark liegt bei 5 Mrd. Euro gerechnet über 10 Jahre, erläuterten die Projektentwickler am Freitag (26. Juni) auf einer Pressekonferenz in Budapest.
In einer ersten Phase bis 2012 sollen unter anderem ein Hard-Rock-Hotel mit 315 Zimmern und ein Casino entstehen. In dieser Phase werden laut Jim Allen, Präsident des Eigentümers der Hard-Rock-Marke, "Seminole Hard Rock Entertainment", rund 200 Mio. Euro investiert. Die Finanzierung für das Projekt soll bis zum ersten Quartal 2010 stehen, erklärte er gegenüber der APA. Trotz der schwierigen Lage am Finanzmarkt ist Allen optimistisch, genügend Geldgeber für das Projekt zu finden. Es sei sein erstes Entertainment-Investment in Europa. Die Lage sei ideal, im Umkreis von wenigen Stunden würden rund 8 Millionen Menschen leben. Anfangs rechnet Allen mit 3.000 bis 4.000 Besuchern.
Nach Angaben von Alfred Supersberger, CEO der Eurovegas-Gesellschaft, wird die positive Entscheidung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nächste Woche erwartet. Danach soll die Baugenehmigung innerhalb von sechs Wochen rechtskräftig vorliegen. Baubeginn werde aber Anfang 2010 sein. Bedenken aus dem Burgenland habe man ausräumen können, erklärte Supersberger. Über Beteiligungen an dem Projekt könne er aus vertraglichen Gründen keine Details nennen. "Hard Rock ist aber massiv an den Projekt beteiligt", sagte er. Parallel zum Hotel und Casino wird auch ein Shoppingcenter in der ersten Phase errichtet.
Asamer und Supersberger haben ein rund 335 Hektar frei verfügbares Grundstück im Nordwesten Ungarns nahe der Stadt Bezenye um 3,3 Mio. Euro gekauft. Außerdem erhielten sie bei einer Ausschreibung aus dem Jahr 2006 insgesamt fünf Casinolizenzen, die ab der Eröffnung der Casinos 20 Jahre lang genutzt werden können, mit einer Verlängerungsoption um 10 Jahre. In den ersten zehn Jahren werden sie 500 Mio. Euro an Steuern aus Lizenzen und den Spielen bezahlen (Gaming tax).
35 Mio. Euro für erste Phase
Die Infrastruktur, wie etwa die Energieversorgung des Projekts, erfolgt durch die Eurovegas Infrastrukturgesellschaft, an der die Wien-Energie-Tochter Energiecomfort über ihre ungarische Tochter Energiecomfort Kft. sowie die oberösterreichische Baufirma Gebrüder Haider zu je einem Drittel beteiligt sind. Die Investitionssumme für die Infrastruktur betrage in der ersten Bauphase rund 35 Mio. Euro, sagte der Geschäftsführer der Energiecomfort Kft, Thomas Schmidt, im Gespräch mit der APA. Dazu würden unter anderem ein Gaskraftwerk und eine Zentrale Kälteanlage auf dem Grundstück errichtet.
Der gesamte Freizeitpark soll in drei Phasen errichtet werden und vielfältige Wett- und Spielmöglichkeiten im typischen "Las-Vegas-Stil" umfassen. In der Endphase soll das Projekt zwei Hotelgebäude mit insgesamt mehr als 600 Zimmern und zwei Casinos mit insgesamt 3.000 Spielautomaten umfassen. Darüber hinaus sind Restaurants und Bars sowie eine Wellness-Anlage geplant. Insgesamt sollen in dem neuen Freizeitpark über 10.000 Mitarbeiter beschäftigt werden.
Hard Rock International ist bereits mit 152 Standorten in 52 Ländern vertreten. Hard Rock International gehört dem Indianerstamm der Seminolen in Florida.