Steigende Ausgaben haben das Haushaltsdefizit in Italien zum Jahresauftakt in die Höhe getrieben: Der Fehlbetrag stieg auf 7,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. Noch vor einem Jahr lag er lediglich bei 6,6 Prozent. Der wichtigste Grund seien höhere Gesamtausgaben. Die Einnahmen stagnierten dagegen. Das Defizit ist häufig im ersten Quartal besonders hoch, weil viele Steuern erst später im Jahr gezahlt werden müssen.
Im laufenden Jahr dürfte der Fehlbetrag auf 2,9 Prozent sinken, nach drei Prozent 2012. Damit dürfte Italien die europäischen Haushaltsgrenzen wieder einhalten. Ministerpräsident Enrico Letta hat dennoch nur wenig Spielraum für zusätzliche Ausgaben, was die Spannungen in seiner Mitte-Rechts-Koalition zuletzt erhöht hatte. Die Partei von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi fordert die Abschaffung einer Immobiliensteuer sowie einen Verzicht auf eine Mehrwertsteuererhöhung.