Heftige RH-Kritik am Airport Salzburg
25.08.2009
Heftige Kritik am Salzburger Flughafen übt der Salzburger Landesrechnungshof in seinem jüngsten Prüfbericht. Trotz jährlicher Überschüsse sollte "bei einzelnen Positionen der Aufwand um zehn bis 50 Prozent gesenkt werden". Das vorhandene Einsparungspotenzial liegt nach Ansicht des Rechnungshofes bei "mindestens 650.000 Euro".
Sauer stößt den Prüfern etwa die Abschiedsfeier für den 2007 pensionierten Airport-Geschäftsführer auf: Die dafür entstandenen Kosten von rund 73.000 Euro seien "unangemessen hoch". Der Airport begründet sie damit, dass zahlreiche Geschäftspartner sowie diverse Personen eingeladen wurden. Dies "rechtfertige in keiner Weise derart hohe Ausgaben", merkte dazu der RH an.
Nach der Pensionierung des Chefs löste der Flughafen den Leasingvertrag für dessen Dienstwagen auf, kaufte den Wagen und verkaufte ihm das Auto deutlich billiger. "Daraus entstand für das Unternehmen ein Verlust von 16.748 Euro", heißt es im Bericht. Der Airport sagte dazu, der Verlust aus dem Verkauf des Dienstwagens sei "finanzmathematisch erklärbar". Zudem wäre die Differenz zum Finanzierungswert auch bei Rückgabe oder vorzeitiger Auflösung des Leasingvertrages entstanden.
Kritische Anmerkungen gibt es auch zu den Reisekosten: Diese sind 2007 um 20 Prozent auf 170.000 Euro gestiegen (2006 waren sie um 8 Prozent gesunken). "Wesentliche Ausgaben" seien durch die Anmietung von Privatflugzeugen für Dienstreisen angefallen. Vielfach wären Fahrten mit Taxis erfolgt, obwohl Dienstfahrzeuge vorhanden sind.
Die Prüfer fanden eine Hotelrechnung von 300 Euro für eine Person pro Nacht und kritisierten, dass die Reisegebührenordnung seit 10 Jahren nicht den Gehaltsstrukturen angepasst wurde. So konnte es passieren, dass Taggelder ausbezahlt wurden, auch wenn die Reise auf Einladung erfolgte. Der Flughafen hat eine neue Gebührenordnung angekündigt.
Kritisch beurteilte der RH auch den hohen Anstieg der Ausgaben für Prüfungs- und Beratungsleistungen in der Höhe von fast 65 Prozent, aber auch den Aufwand der Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten in der Höhe von rund 940.000 Euro im Jahr 2007. "Es wäre ... zu evaluieren, inwieweit teilweise diesbezügliche Leistungen nicht auch durch die fachlich gut ausgebildeten Mitarbeiter des Unternehmens erbracht werden können." Der Airport sagte dazu, dass man im üblichen Aufwandsbereich von Flughäfen liege.