Branchenbericht: Fahrzeughandel holt bisherigen Umsatzverlust bis Jahresende noch auf.
Auch wenn zuletzt in Österreich weniger Autos verkauft wurden , verliert der fahrbare Untersatz nicht an Bedeutung. Auch werden die heimischen Kfz-Händler ihren Umsatzrückgang der ersten sieben Monate bis Jahresende noch wettmachen können, heißt es im Branchenbericht der Bank Austria UniCredit, der am Montag veröffentlicht wurde.
Österreicher haben mit 555 Pkw pro 1.000 Einwohner zwar im EU-Vergleich schon überdurchschnittlich viele Autos, der Anteil dürfte aber bis 2050 auf 660 Pkw/1.000 Einwohner steigen, schreiben die Experten unter Berufung auf eine Schätzung des Umweltbundesamts. Allerdings dürfte sich die Zusammensetzung des Fuhrparks deutlich ändern, weil zunehmend Elektro- und Hybridfahrzeuge gekauft werden.
Umsatz heimischer Autohändler erholt sich
Zwar geben die Österreicher einen schrumpfenden Anteil ihrer Konsumausgaben für den Ankauf eines Fahrzeuges aus, das habe aber vor allem mit geänderten Gewohnheiten, etwa dem Umstieg auf Leasingangebote, und mit hohen Rabatten der Fahrzeughersteller zu tun. Außerhalb der Ballungsräume gebe es kaum Hinweise auf einen Rückgang des privaten Pkw-Verkehrs. In den letzten Jahren habe es zwar dank stärkerer Angebote der Bahn einen leichten Rückgang des Pkw-Anteils am Landverkehr gegeben, seit 2008 sei aber die Beförderungsleistung mit Pkw um 14 Prozent gestiegen, heißt es in der Aussendung der Bank Austria.
Der Fahrzeughandel steht aber vor großen Herausforderungen. Bis Juli ging der Umsatz im Kfz-Handel um 1,1 Prozent zurück. Die Bank-Austria-Experten gehen aber davon aus, dass dieser Rückgang bis zum Jahresende wieder aufgeholt werden kann und die Branche ihr Vorjahresergebnis wieder erreichen wird. 2020 sollte sich die Autonachfrage in Österreich voraussichtlich weiter erholen, erwartet Bank Austria Ökonom Günter Wolf. Die Konsumentenstimmung sei besser geworden, zuletzt habe sich die Zahl der Konsumenten, die innerhalb des nächsten Jahres ein Auto kaufen wollen, leicht erhöht. Auch der heurige Rückgang bei Autokäufen um 6,3 Prozent bis September könne "als ein Einlenken des Automarktes auf ein langfristiges Niveau interpretiert werden", nachdem es 2017 einen Zulassungsrekord und 2018 immer noch sehr hohe Zulassungszahlen gegeben hat.
Stabilisierung auf niedrigerem Niveau
Die Stabilisierung des Autoverkaufs auf einem niedrigeren Niveau und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge werden deutliche Auswirkungen auf die Händler haben, erwartet Wolf: "Kurzfristig werden die Hersteller den Verkaufsdruck auf das Händlernetz noch verstärken, da sie deutlich mehr Diesel- und Elektrofahrzeuge absetzen müssen, um den CO2-Flottenverbrauch zu senken. Langfristig verliert die Branche mit der Verbreitung neuer Mobilitätsangebote, beispielsweise unter dem Stichwort 'Shared Mobility', Anteile am Neuwagengeschäft. Letztendlich wird es zu einer weiteren Konsolidierung der bestehenden Händlernetze kommen", schreibt er.
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