Österreichs Industrie erholt sich weiter von der Rezession des vergangenen Jahres. Vor allem im März und Anfang April haben sich die Auftragsstände deutlich erholt, berichteten am Dienstag IV-Generalsekretär Markus Beyrer und der Chefökonom der Industriellenvereinigung, Christian Helmenstein.
Nicht nur zur aktuellen Geschäftslage, sondern auch auf Sechs-Monats-Sicht hat die Erholung an Kraft gewonnen: Erstmals in diesem Zyklus ist die Zahl der Optimisten gestiegen und nicht nur der Anteil der Pessimisten gesunken, so Helmenstein zur vierteljährlichen Konjunktur-Umfrage.
Das kommende Halbjahr werde von einer Aufholbewegung nach der langen Winterpause geprägt sein, sagte Helmenstein. Doch werde das Ausstoßniveau des letzten Vorkrisenjahres 2008 durch die heimische Industrie frühestens im Jahr 2012 wieder erreicht werden. Der Erholungsprozess komme voran. Ein selbsttragender, investitionsinduzierter Aufschwung sei aber noch nicht in Sicht.
Mittlerweile würden knapp zwei Drittel der Unternehmen (63 Prozent) ihren Auftragsbestand wieder als saisonüblich bezeichnen. Nachdem die Erholungstendenz bei den Aufträgen im Vorquartal nahezu zum Stillstand gekommen war, habe sich nun der positive Trend fortgesetzt. Dazu beigetragen hätten wesentlich die Bestellungen aus dem Ausland. Darin schlage sich die Mengenkonjunktur im Welthandel positiv nieder. Aber der den Export begünstigende schwächere Euro wirke erst mit Verzögerung, sodass es hier noch weiteres Verbesserungspotenzial gebe.
Die für die nächsten drei Monate - wegen der besseren Auftragslage - zu erwartende Ausweitung der Produktionstätigkeit erfolge mit zusätzlicher Unterstützung durch den zyklischen Lageraufbau. Der Beschäftigungsabbau habe sich durch die besseren Produktionserwartungen nicht fortgesetzt. Nur noch jedes siebente Unternehmen erwartet einen fallenden Beschäftigtenstand. Bereits jedes fünfte Unternehmen beabsichtigt, zusätzliche Beschäftigte aufzunehmen.