FlyNiki vs. AUA
Heiße Luft-Schlacht um Billig-Tickets
20.03.2010
Steigende Ticketpreise aufgrund von Kerosinkosten gehören der Vergangenheit an: Ein neuer Preiskampf macht Fliegen billig wie nie zuvor.
Nach massiven Rückgängen bei den Passagierzahlen geht die AUA jetzt mit neuen Angeboten in die Offensive und läutet damit einen noch nie da gewesenen Preiskampf bei Flugtickets ein. 29 Euro für einen Hin- und Retourflug in eine europäische Metropole kündigte die AUA als Untergrenze an.
ÖSTERREICH testet die Angebote der Airlines
Die im Vorjahr von der Lufthansa übernommene AUA fliegt um 58 Euro nach Mailand, Berlin und Hamburg und um 68 Euro etwa nach Köln, Barcelona, Nizza oder Rom. Ähnlich niedrig sind die Preise auch bei FlyNiki
AirBerlin. Dort kostet ein Mailand-Flug nur 29 Euro – allerdings der
Hinflug. Der Gesamtpreis beträgt auch hier nur 58 Euro. ÖSTERREICH testete
die derzeit verfügbaren Angebote (mit Stand Samstagnachmittag) und kommt zu
folgendem Ergebnis:
- Es gibt bei AUA noch ausreichend Plätze
zu den verschiedensten Terminen (jeweils bezogen auf eine Reservierung für
zwei Personen). Allerdings sollte man zeitlich flexibel sein, die günstigsten
Angebote beziehen sich sehr häufig auf Randzeiten – also ein Rückflug
nach Wien um 7 Uhr früh statt am (angenehmeren) späten Nachmittag.
- Auch FlyNiki hat äußerst attraktive Angebote. Der Angebotspreis von 29 Euro bezieht sich zwar nur auf den Hinflug. Allerdings gibt es bis auf wenige Ausnahmen zumindest einige Tage darauf auch einen Rückflug zum selben Preis.
- Immer wieder sind allerdings auch Flüge bereits ausgebucht. Wer etwa mit FlyNiki das 29-Euro-Angebot nach Nizza im Frühling nutzen möchte, wird auf Termine im Herbst verwiesen. Und selbst dann kostet etwa der Flug am 27. September bis 5. Oktober insgesamt 112,95 Euro. Bei der AUA gibt es etwa den Barcelonaflug im August statt als 68-Euro-Tiefpreisangebot in der Realität um 129 Euro.
Fazit: Wer nach günstigen Angeboten stöbert, wird mit Schnäppchen seine Freude haben. Wer allerdings zu konkreten Terminen einen Flug benötigt, muss meist mit etwas höheren Preisen rechnen, da die Topangebote nicht für alle Termine gültig sind.
Airliner Niki Lauda will auf AUA-Preise reagieren#
Die aktuellen Preis-Highlights werden wohl nicht die letzten gewesen sein. Airliner Niki Lauda kündigt im Interview mit ÖSTERREICH als Reaktion auf die AUA-Preise einen harten Preiskampf an: „Wir können alle AUA-Preise matchen. Der Kunde kann sich wirklich freuen.“
Gekämpft wird um jeden einzelnen Passagier. Die AUA will eine Million Fluggäste zurückgewinnen, neben den Preisen auch mit einer Verbesserung des Caterings. In den nächsten Monaten werden wie am Handytarifmarkt weitere Angebote folgen.
Lauda: "Wir matchen alle Preise"
ÖSTERREICH: Die AUA steigt jetzt ebenfalls in die
Preisschlacht ein, was bedeutet das für Sie als Airliner?
ÖSTERREICH: Bahnt sich damit eine Preisschlacht wie
bei Handytarifen an?
ÖSTERREICH: Sie werben mit 29-Euro-Tickets, das ist
aber nur ein Hinflug, bei der AUA sind immer Hin- und Retourflug
gemeint.
ÖSTERREICH: Verzerrt die AUA den Wettbewerb? |