Der Hexal-Gründer und Biotech-Investor Thomas Strüngmann sagt den internationalen Pharmakonzernen angesichts weniger Neuentwicklungen und steigender Kosten harte Zeiten voraus. Die Forschungsabteilungen der großen Pharmaunternehmen lieferten keine Neuerungen, produktiv seien nur die kleinen Einheiten, sagte der Manager.
"Von zehn neu zugelassenen Produkten sind zurzeit doch höchstens drei wirklich innovativ. Die Branche wird deshalb noch durch ein tiefes blutiges Tal gehen", prognostiziert Strüngmann. Insgesamt stünde die Pharmabranche vor einem Wandel: Künftig werde nicht mehr die Krankheit behandelt sondern der Patient. "Das heißt auch, dass die Zeit der Blockbuster-Präparate mit mehr als einer Mrd. Dollar Umsatz im Jahr vorbei ist", erwartet der Investor. Die Zukunft der Pharmaindustrie sieht er in der molekularen Diagnostik und in der personalisierten Medizin, worunter Medikamente verstanden werden, die mittels Gentests ganz auf einzelne Patientengruppen zugeschnitten sind.