Die schweren Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa vom Juni kosten die Versicherungsbranche nach einer Schätzung des Schweizer Rückversicherers Swiss Re 3,5 bis 4,5 Mrd. Dollar (3,49 Mrd. Euro). Behält die Nummer zwei der Rückversicherungsbranche recht, kommen die Assekuranzen glimpflicher davon als bisherige Hochrechnungen befürchten ließen.
Die auf Katastrophenanalysen spezialisierte US-Agentur Air Worldwide etwa geht von bis zu 5,8 Mrd. Euro versicherten Schäden alleine in Deutschland aus. Experten des Rückversicherungsmaklers Willis Re veranschlagen den versicherten Schaden durch das Hochwasser europaweit auf bis zu vier Mrd. Euro.
"Dank der rechtzeitig ergriffenen Schutzvorkehrungen blieben große Gebiete vom Hochwasser verschont", erklärte Matthias Weber, Chief Underwriting Officer von Swiss Re. Die eigene Schadenbelastung durch die Hochwasserkatastrophe in Deutschland, Tschechien, Österreich, Ungarn und der Slowakei veranschlagt das Unternehmen auf rund 300 Mio. Dollar (232,87 Mio. Euro). Ins Schleudern dürfte das Swiss Re nicht bringen. Die Schweizer kalkulieren dieses Jahr mit Zahlungen für Katastrophen von 1,75 Mrd. Dollar und bisher blieben weitere große Schadenereignisse aus. "Wir haben dieses Jahr bisher relativ wenig Naturkatastrophen gesehen verglichen mit dem Vorjahr", sagte Swiss Re-Sprecher Rolf Tanner.