Preis weit unter Wert

Hypo an Inder 
fast verschenkt

01.06.2013

Indischer Mediziner kauft notverstaatlichte Bank: Wie es jetzt weitergeht.

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© APA, Hypo
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Die notverstaatlichte Hypo Group Alpe Adria wird für den Eigentümer – sprich: uns alle – ein immer teureres Abenteuer. Jetzt hat der Abverkauf der Bank begonnen – die Österreich-Tochter ging am Freitag, wie berichtet, an die Firma Anadi des indischstämmigen Briten Sanjeev Kanoria (siehe unten). Für 65,5 Mio. Euro – der Buchwert der Bank liegt aber bei 120 Mio. Euro. 55 Mio. müssen abgeschrieben werden. Zudem bleiben die Haftungen für rund 750 Mio. Euro beim Land Kärnten.

Dass die Hypo Österreich fast verschenkt werden musste, sei nicht zuletzt Aussagen von Politikern über bei der Bank noch drohende Milliardenbelastungen geschuldet, sagt Hypo-Aufsichtsratschef Johannes Ditz zu ÖSTERREICH. „Das hat uns beim Verkauf jetzt mindestens 30 Mio. gekostet.“

Ditz: „Polit-Diskussion hat 30 Mio. vom Preis gekostet“
Das Finanzministerium als Eigentümervertreter hat auf Druck der EU nun einen neuen Sanierungsplan für die Hypo nach Brüssel geschickt. Das Italien-Geschäft soll schrittweise auslaufen. Für den Verkauf der Südosteuropa-Tochter, die fast 1,5 Mrd. Euro wert ist, will man mehr Zeit. Bisher haben die Steuerzahler 2,2 Mrd. Euro in die Hypo gepumpt. Wie viel zurückkommt, hängt wesentlich von einem guten Verkauf des Südosteuropa-Geschäfts ab. Für heuer hat das Finanzministerium noch mal 700 Mio. für die Hypo budgetiert. Insider bezweifeln, dass das reicht.
 

Mediziner aus Indien kauft Hypo

Sanjeev Kanoria (49) ist neuer Eigentümer der Hypo Österreich. Der in Indien geborene Brite hat ursprünglich Medizin studiert, dann die London Business School absolviert. Er arbeitete als Unternehmensberater (Bereiche Gesundheit, Finanzen) bei McKinsey. Beteiligt ist er an der Finanzgruppe Srei, die von seinen Brüdern gemanagt wird.

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