Hypo: Bis zu 1.400 faule Kredite

02.02.2010

Ein Bericht der Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers durchleuchtet das Kreditrisiko der Bank: Die Kärntner SPÖ schlägt Alarm.

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In der Causa Hypo werden jetzt neue Details zu den Südosteuropa-Geschäften der Bank bekannt: Laut einem Bericht der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) könnte der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) bei den Ost-Krediten eine weitaus höhere Ausfallquote drohen als bisher befürchtet.

1.400 Kredite untersucht

PwC hat im Auftrag der Hypo 1.411 Einzelkreditnehmer auf ihre Wertigkeit untersucht. Die Kärntner SPÖ behauptet nun, dass ein Großteil dieser Kredite – vor allem in Kroatien – "faul“ seien. Stimmt das, wäre das ein finanzieller Super-GAU, denn das Volumen der untersuchten Kredite beträgt 10,7 Mrd. Euro.

Ab dem Jahr 2013 würden der Hypo laut dem Bericht jedenfalls zusätzliche Wertberichtigungen in Milliardenhöhe drohen. Zum Handkuss würden dann die österreichischen Steuerzahler kommen (die Republik hat die Hypo ja bekanntlich komplett übernommen).

Aber auch für das Land Kärnten könnte es eng werden. "Kärnten haftet bis 2017 in Milliardenhöhe, das ist eine finanzielle Tsunami-Warnung“, so der Kärntner SP-Klubobmann Herwig Seiser.

3,1 Mrd. faule Kredite

Fest steht, der Hypo-Vorstand hat bereits in seinem Fortführungskonzept, das er der Bundesregierung vor dem Verkauf im Dezember 2009 übermittelt hat, vor weiteren Wertberichtigungen gewarnt: Bis 2013 würde die Hypo demnach 3,1 Mrd. Euro als Risikovorsorge für faule Kredite benötigen.

Alleine 2010 müsste die Hypo laut dem PwC-Prüfbericht im „Worst Case“ 516 Mio. Euro abschreiben, 2011 wären es immerhin noch 436 Mio. Euro. Für 2009 haben die Prüfer überhaupt eine Kredit-Risikovorsorge in Höhe von 1,59 Mrd. Euro vorgeschlagen.

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