Personalia

Hypo-Chef Kranebitter tritt zurück

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Bis zur Aufstellung der Halbjahresbilanz will er sein Amt noch ausüben.

Der Chef der staatlichen Krisenbank Hypo Alpe Adria, Gottwald Kranebitter, tritt zurück. Bis zur Aufstellung der Halbjahresbilanz Ende August will er sein Amt noch ausüben, wie die Bank mitteilte. Er war seit April 2010 im Amt und erst heuer im März auf drei Jahre verlängert worden.

In einem offenen Brief an die Mitarbeiter hat er Dienstagfrüh erklärt, warum er seinen Job nicht mehr weiterführen wollte. Seit dem heurigen März wurden öffentlich Schließungsszenarien für die seit Ende 2009 notverstaatlichte Krisenbank debattiert. Dies und "undifferenzierte Kostenspekulationen" habe "massiven Schaden verursacht und leider in wenigen Wochen große Teile der Sanierungsarbeit der vergangenen drei Jahre beschädigt", schreibt Kranebitter in seinem heute veröffentlichten offenen Brief.

Erst seit März hatte Kranebitter einen neuen Dreijahresvertrag in der Tasche. Dass ihm ein Abgang nahegelegt worden wäre, wurde heute von Eigentümerseite dementiert. Die Rücktrittsabsichten sollen dem Eigentümer Staat seit Wochen bekannt gewesen sein.

Fekter erfährts von Journalisten
Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) erfuhr von Journalisten vom Rücktritt Kranebitters. Sie bestätigte nach dem Ministerrat, dass Kranebitter mit dem 15. August ausscheiden wird. Auf einen etwaigen Nachfolger wollte sie sich nicht festlegen: Mit der Suche nach einem neuen Vorstand werde sich der Aufsichtsrat beschäftigen. Sie werde das Thema mit dem Aufsichtsrat besprechen.

Mehr Staatsgeld nötig
Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) räumte am Dienstag vor dem Ministerrat ein, dass die Hypo Alpe-Adria über die für heuer budgetierten 700 Mio. Euro hinaus zusätzliches Geld vom Staat brauchen wird. "Es ist im Pfad vorgesehen, dass wir noch Geld für die Hypo bereitstellen", sagte Fekter. Die Höhe der Mittel werde aber von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und vom Bescheid der EU-Kommission über die Abwicklung der notverstaatlichten Bank abhängen.

"Nicht hilfreich"
SPÖ-Finanzstaatssekretär Andreas Schieder vermied Dienstagfrüh vor der Regierungssitzung direkte Kommentare, nannte den Rücktritt von Kranebitter aber "nicht hilfreich". Eine besondere Tragik sei es aber auch nicht, da die Bank ja nicht nur von einer einzigen Person geführt werde. Es werde heute Gespräche mit dem Aufsichtsrat geben. Da geht es um das weitere Prozedere: Also Fragen einer Ausschreibung bzw. Interimslösung bzw. Nachbesetzung.

 

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