Franz Pinkl soll als Hypo-Chef ausgetauscht werden. Im Aufsichtsrat hat dieser Plan bereits eine Mehrheit, nur die ÖVP legt sich noch quer.
In der Chef-Etage der Hypo Group Alpe Adria wird nun doch stärker umgebaut, als ursprünglich geplant: Wie ÖSTERREICH aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, wird im Hypo-Kontrollgremium derzeit ernsthaft angedacht, gleich alle Hypo-Vorstände auszutauschen. Derzeit hat die Hypo fünf Vorstände, künftig soll der Vorstand nur noch vier Mitglieder haben.
Pinkl soll so rasch wie möglich abgelöst werden
Geht es nach der Mehrheit im vierköpfigen Aufsichtsrat der Bank, dann soll auch Hypo-Chef Franz Pinkl abgelöst werden. Die Aufsichtsräte Rudolf Scholten, Helmut Draxler (die beiden SP-Vertreter) und Alois Steinbichler (er sitzt auf einem ÖVP-Mandat im Aufsichtsrat) sind dafür, Pinkl so rasch wie möglich auszutauschen.
Das Argument: Pinkl wäre einfach nicht geeignet, die Bank für die Zukunft gut aufzustellen. „Der kann nichts“, heißt es im Aufsichtsrat. Stattdessen müsste bei der Hypo ein „echter Sanierer“ das Ruder übernehmen.
Aber: Aufsichtsratschef Ditz hält noch an Pinkl fest
Einzig Aufsichtsratschef Johannes Ditz legt sich bei der Pinkl-Ablöse noch quer. Denn: ÖVP-Finanzminister Josef Pröll will Pinkl derzeit nicht als Hypo-Chef absetzen. Pinkl habe seine Aufgabe beim Hypo-Verkauf gut gemacht und kenne die Bank so gut wie kaum ein anderer, so die ÖVP-Argumentation.
„Ich glaube, dass der Eigentümer eine Vertrauensbasis im Zuge der Übernahme der Bank aufgebaut hat, das ist zu respektieren“, meinte Ditz bereits nach der ersten Aufsichtsratssitzung. Die Bank brauche nach den turbulenten Ereignissen des Vorjahres jetzt erst einmal Kontinuität. Danach könne man weitersehen.
Jetzt soll Ditz noch umgestimmt werden
Insider gehen nun davon aus, dass Ditz seine Meinung im Hinblick auf Pinkl noch ändern könnte – im „Idealfall“ noch vor der nächsten Aufsichtsratssitzung. Einer Ablöse des Hypo-Chefs würde dann nichts mehr im Wege stehen.
