Hypo Kärnten braucht gute Milliarde

11.11.2009

Die Bayerische Landesbank muss in den nächsten Wochen zur Bilanzierung der Kärntner Tochter Hypo Group Alpe Adria nach Informationen aus Finanzkreisen mehr als 1 Mrd. Euro zuschießen. Gleichzeitig muss der Unternehmenswert der Kärntner Tochtergesellschaft deutlich nach unten korrigiert werden. Finanzminister Pröll sieht derzeit noch keinen Anlass, die Bank teilweise zu verstaatlichen.

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"Jetzt sind die Eigentümer am Zug", sagte Pröll heute. Die "bedenkliche Entwicklung" bei einigen Bankenbilanzen - neben der Kärntner Hypo auch bei der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) - werde sehr genau begleitet, so Pröll weiter. Es gebe aber derzeit keinen Grund, über einen Konkurs der Banken nachzudenken.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, dass die BayernLB auf die Hypo Group Alpe Adria (HGAA) mindestens 500 Mio. Euro abschreiben wird müssen. Hinzu kommen zu erwartende Kreditausfälle vor allem im Ost- und Südosteuropageschäft der Kärntner Hypo. Deshalb gilt eine Kapitalerhöhung bei der "Balkan-Bank" noch in diesem Jahr als unausweichlich.

Bei einer gestern ad hoc einberufenen Hauptversammlung am 10. Dezember muss die Kapitalhilfe beschlossen werden. Das Geld soll hauptsächlich von der BayernLB kommen, die am Dienstag schon versichert hatte, dafür selber keine weitere Kapitalerhöhung zu brauchen. Das Land Kärnten will mangels Gelds nicht mitziehen.

Einschließlich der neuen Kapitalhilfe für die Hypo Alpe Adria bezahlt die BayernLB ihre Expansion nach Österreich und auf den Balkan inzwischen mit fast 4 Mrd. Euro. Der Kauf der Bank hat knapp 1,7 Mrd. Euro gekostet. Seither musste die Tochterbank bereits mit rund 1,1 Mrd. Euro gestützt werden; nun steht die nächste Hilfsaktion an. Die Hypo Alpe Adria leidet vor allem an Kreditausfällen in Süd- und Osteuropa.

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