IATA sorgt seit 90 Jahren für Ordnung in der Luft

26.08.2009

Sicher, planmäßig und wirtschaftlich soll er sein, der weltweite Luftverkehr. Mehr als 230 Gesellschaften arbeiten daran, dieses Ziel zu erreichen. Die IATA - die International Air Transport Association - macht das möglich. Eine Organisation, für die vor genau 90 Jahren der Grundstein gelegt wurde.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Ende August 1919 trafen einander auf Einladung der britischen Gesellschaft Aircraft Transport and Travel zwölf Vertreter sechs junger europäischer Airlines in Den Haag. Auch die Deutsche Luft-Reederei - eine Vorläuferin der Lufthansa - war dabei.

Längst ist es selbstverständlich, dass ein Passagier mit einer einzigen Buchung mit mehreren Gesellschaften fliegen kann. Und auch das Gepäck reist - meist - unkompliziert mit. Weltweit verwendet werden IATA-Codes, mit deren Hilfe Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugzeugtypen identifiziert werden. Passagiere kennen Codes von ihren Tickets und den Gepäckabschnitten - zum Beispiel HAM für Hamburg, MUC für München, FRA für Frankfurt, TXL für Berlin-Tegel oder VIE für Wien Schwechat.

1919 noch war es das wichtigste Anliegen der Fluggesellschaften, die europäischen Flugpläne miteinander abzustimmen. Aber es galt auch, eine funktionierende Dachorganisation für die Einhaltung von Regeln und Bestimmungen im Luftverkehr zu schaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Neugründung 1945 im kubanischen Havanna wurden zwei IATA-Hauptquartiere in Montreal und Genf eingerichtet.

Mitglieder führen 90 Prozent der Flüge weltweit durch

Gehörten der IATA bei ihrer Wiedergründung in Havanna noch 57 Fluggesellschaften aus 31 vorwiegend europäischen und nordamerikanischen Staaten an, so stieg die Zahl der Mitglieder in den folgenden Jahrzehnten immer weiter an. Inzwischen sind die 230 IATA-Mitgliedsunternehmen international für mehr als 90 Prozent aller Flüge verantwortlich.

Längst sind IATA-Mitglieder nicht mehr nur große Fluggesellschaften, die international und interkontinental unterwegs sind. Zunehmend schließen sich auch viele kleine Airlines, die grenzüberschreitend fliegen, der Organisation an. Darüber hinaus gehören inzwischen auch Flughäfen, Luftfahrtbehörden, Zulieferbetriebe oder Bodenabfertigungsunternehmen zur IATA. Dagegen haben sich viele sogenannte Billigflieger und reine Charterfluggesellschaften sowie eine Reihe Airlines, die lediglich Inlandsflüge durchführen, nach wie vor nicht der IATA angeschlossen.

Bei der Festlegung von Tarifen spielt die IATA heutzutage keine Rolle mehr. Längst bestimmen der Markt und nicht zuletzt der Höhenflug der Billiganbieter die Flugpreise. Stattdessen aber definiert die IATA die Sicherheitsstandards im Luftverkehr. Sie sind - theoretisch - für alle Mitglieder bindend. Um Mitglied in dem Dachverband zu werden oder zu bleiben, werden die Airlines regelmäßig überprüft. Dabei geht es um Flugzeugwartung, technische Kompetenz, Ausbildungsprogramme und die Passagierbetreuung an Bord. Wer die strengen Kriterien nicht erfüllt, verliert seine Mitgliedschaft.

Zur Vollversion des Artikels