Seit Montag gibt es bis zu 2.000 Euro Handwerkerbonus - hier ist alles, was Sie dazu wissen müssen und wie Sie zum Geld kommen.
Der Handwerkerbonus wird für die Jahre 2024 und 2025 neu aufgelegt. Insgesamt sind 300 Millionen Euro im Fördertopf.
Was alles gefördert wird
Im Rahmen des Handwerkerbonus soll Arbeit von Handwerksfachbetrieben für den privaten Wohn-und Lebensbereich im Inland gefördert werden.
Beim Handwerkerbonus geht es etwa um das
- Ausmalen der Wöhnung,
- Sanitär-Installationen,
- Fliesenlegen,
- Kücheneinbau und andere Tischlerarbeiten.
Förderhöhe heuer bis zu 2000 Euro
Der Fördersatz beträgt 20 % der förderbaren Kosten, und zwar mit einem Maximalbetrag von 2.000 € im Jahr 2024 (von Kosten bis maximal 10.000 €).
Für 2025 beträgt der maximale Förderbetrag 1.500 € (von Kosten bis maximal 7.500 €).
Gilt rückwirkend bis 1. März
Der für die Anerkennung zulässige Leistungszeitraum der Handwerkerleistungen gilt rückwirkend mit 1. März 2024 und bis 31. Dezember 2025.
Das will die Regierung damit erreichen
Das Ansinnen hinter dem neuen Bonus ist es, die Wirtschaftsleistung der Bauwirtschaft zu stärken, die Beschäftigung in der Bauwirtschaft zu fördern und wachstums- und konjunkturbelebende Impulse zu setzen.
Online-Antrag
Der Bonus kann seit Montag online auf handwerkerbonus.gv.at beantragt werden. Allerdings kam es gleich am ersten Tag zu Ausfällen auf ID Austria, oe24 berichtete .
Analog kann man den Bonus etwa beim Gemeindeamt beantragen.
Geld auf das Konto
Nach der Antragsprüfung durch das Ministerium wird das Geld - bis zu 2.000 Euro - auf das Konto überwiesen.
Service-Telefonnummer und weitere Hilfen
Pro Kalenderjahr und Person kann ein Antrag gestellt werden, der von der Buchaltungsagentur des Bundes (BHAG) bearbeitet wird. Wobei jeder Antrag auch mehrere Rechnungen umfassen kann. Allerdings muss in den Rechnungen die Arbeitsleistung gesondert ausgewiesen sein. Die Anmeldung erfolgt entweder über ID Austria oder indem man einen Lichtbildausweis hochlädt.
Bei Fragen oder Problemen stehen Institutionen wie Gemeindeämter oder die Servicehotline 0505 06-859 333 zur Verfügung.
Online-DIenst bittet um Geduld
Konsumenten, die den Bonus online beantragen wollen, brauchen derzeit noch Geduld. "Aktuell kommt es bei der Antragseinbringung wegen der hohen Nachfrage zu technischen Problemen. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut", hieß es am Vormittag auf der Homepage.
Bundeskanzler zu Bonus
"Wesentliches Element zur Stärkung der Konjunktur ist der Handwerkerbonus, der Aufträge für Betriebe sichert und die Verbesserung des Wohnraums fördert", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Montag vor Journalisten. "Der Bonus wird einerseits Handwerksbetriebe unterstützen, andererseits dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern und die Konjunktur insgesamt zu stützen", bekräftigte Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitener (ÖVP) erhofft sich von dem Handwerkerbonus eine Belebung für Handwerks-und Baubetriebe, wie sie sagte: "Denn für Menschen, die in letzter Zeit überlegt haben, ein Bau- oder Sanierungsprojekt umzusetzen, kann dieser Bonus der entscheidende Impuls sein, es nun wirklich zu beauftragen."
Auf einen weiteren Vorteil kam Wolfgang Ecker, Präsident der WKÖ Niederösterreich, zu sprechen: "Die Konsumenten profitieren, weil sie sich Geld ersparen und auf Top-Qualität sowie auf qualifizierte, ehrliche Arbeit vertrauen können,"
Riesengroßes Interesse
"Das Interesse ist riesengroß: Wir sind überzeugt, dass der Handwerkerbonus wieder eine tolle Erfolgsgeschichte schreiben wird", sagte Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ. "Schon jetzt lassen sich dadurch Signale für einen Stimmungsumschwung in unserer Konjunkturbeobachtung erkennen"
Parteien-Kritik
Die SPÖ kritisierte in einer Aussendung "die weiterhin fehlende Möglichkeit auf eine Antragstellung ohne Internet". "Vergessen wurde dabei aber leider einmal mehr die ältere Generation", sagte die stellvertretende Klubvorsitzende der SPÖ, Eva-Maria Holzleitner. "Auch mit Blick auf die heutigen technischen Probleme bei der Online-Antragstellung sollte die schwarz-grüne Bundesregierung endlich einlenken und analoge Anträge ermöglichen."
Die FPÖ vertrat in einer Aussendung eine ähnliche Position: "Ein derartiges 'Ausschlussverfahren' bestimmter Bevölkerungsgruppen ist schlichtweg diskriminierend", sagte FPÖ-Seniorensprecherin Rosa Ecker. "Es muss alternativ zur Online-Antragstellung unbedingt auch eine analoge Antragstellung geben."
Der ÖVP-Seniorenbund sieht dies jedoch anders: Schließlich gebe es Unterstützung durch Betriebe, Gemeindeämter, die Wirtschaftskammer und Seniorenorganisationen. "Durch die institutionelle Hilfestellung wird sichergestellt, dass jeder, der Unterstützung benötigt, sie auch erhält", teilte Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec in einer Aussendung mit. Allerdings gebe es noch genügend Bereiche, die zu verändern seien. "Deshalb fordere ich weiterhin, dass künftig stets sowohl digitale, als auch wieder analoge Optionen angeboten werden und dies zur Norm wird."
Laut Umfrage stufen drei Viertel (74 Prozent) der Österreicherinnen und Österreicher den Handwerkerbonus als attraktives Angebot ein. 37 Prozent werden diesen nutzen und weitere 27 Prozent überlegen sich das noch. Mehr als die Hälfte der Befragten starten wegen dem Handwerkerbonus neue Vorhaben oder ziehen bereits geplante Projekte vor.