Mark Zuckerbergs Traum von einer Facebook-Digitalwährung ist offiziell ausgeträumt. Er hat die Technologie für 182 Mio. Dollar an Silvergate verkauft.
Die Technologie hinter dem ursprünglich von Facebook geplanten Kryptogeld Diem wurde für insgesamt 182 Millionen Dollar an die kalifornische Bank Silvergate verkauft. Silvergate will mit dem Zukauf weiterhin versuchen, ein an den Dollar gebundenes Digitalgeld herauszubringen, wie die Bankankündigte.
Facebook-Projekt hieß ursprünglich Libra
Das bei Facebook entwickelte Projekt war im Juni 2019 unter dem Namen Libra vorgestellt worden. Der Plan war ambitioniert: Ein weltumspannendes Digitalgeld, das mit verschiedenen nationalen Währungen gekauft und wieder zurückgetauscht werden kann. Abgesichert werden sollte Libra durch einen Korb aus diversen Währungen.
Doch gegen den Plan baute sich sofort eine Front von Regulierern und Regierungen auf, die Geldwäsche und eine Destabilisierung des globalen Finanzsystems befürchteten.
Facebook gab im Herbst 2019 die Kontrolle über das Projekt an eine Assoziation mit Sitz in der Schweiz ab und begnügte sich damit, dort nur ein Mitglied zu sein. Schon zum Start der Allianz sprangen aber anfängliche "Gründungspartner" wie Visa, Mastercard, Paypal und Ebay ab.
Widerstand von Regierungen und Notenbanken
In einem Versuch, die Regulierer umzustimmen, wurde das Konzept geändert: Statt frei tauschbar zu sein, sollte Libra-Digitalgeld jeweils nur an eine bestimmte Währung gebunden werden. Auch wurden weitere Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung vorgesehen. Doch der Widerstand unter anderem der US-Notenbank Federal Reserve wurde nie überwunden. Auch die Umbenennung von Libra in Diem ("Tag" auf Latein) im Dezember 2020 half nicht.
Zuckerberg gab Krypto-Pläne auf
Dass Facebook-Gründer Zuckerberg bereit ist, aufzugeben, wurde spätestens Ende vergangenen Jahres klar, als sein Vertrauter David Marcus den Konzern verließ. Der frühere Chef des Bezahldienstes Paypal galt als der Vater des Libra-Projekts.