Mega-Börse verkauft

Krypto-Angst: Droht jetzt der totale Crash?

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Erst der Betrug, jetzt der Gerichtshammer! Die kollabierte Börse FTX darf ab sofort ihre 3,4 Milliarden Dollar Krypto-Assets veräußern. "Sie fluten den Markt", zittert ein Insider und fürchtet den totalen Preisverfall.

Ein US-Gericht erlaubt der kollabierten Kryptowährungsbörse FTX den Verkauf ihrer verbliebenen, immer noch gigantischen Vermögenswerte. US-Konkursrichter John Dorsey genehmigte den Vorschlag von FTX diese Woche. Die Kryptobörse darf Coins im Wert von bis zu 100 Millionen Dollar (93,4 Mio. Euro) pro Woche veräußern. Bei Zustimmung des Gläubigerausschusses sogar 200 Millionen Dollar pro Woche! 

So könnten in einem Monat Bitcoins, Solana und Ether (Ethereum) im Wert von fast einer Milliarde Dollar auf den Markt gespült werden. "Sie fluten den Markt", zittert ein Insider, der für einen Austro-Kryptobroker arbeitet. Das Drama könnte sich über mehr als ein Vierteljahr hinziehen. 

FTX verfügt nach eigenen Angaben über 3,4 Milliarden Dollar in Kryptowährungen, darunter 1,16 Milliarden in Solana, 560 Millionen in Bitcoin und 192 Millionen in Ether.

Bitcoin: Nur halb so viel wert wie früher, 42.500 Dollar von Allzeithoch entfernt

Die größte Kryptowährung der Welt, Bitcoin, musste ordentlich Prügel einstecken. Mittlerweile ist der Bitcoin mit rund 26.500 Dollar (rund 25.000 Euro) nur noch halb so viel wert wie zum Allzeithoch im November 2021, wo er 69.045 Dollar wert war (64.330 Euro).

Aussichten. Allerdings hält sich der Bitcoin seit 19. März beachtlich stabil rund um diese aktuell 26.500 Dollar (rund 25.000 Euro) - mit Ausschlägen im Ausmaß von 3.000 Dollar noch oben und unten. Doch wie wirkt sich jetzt die FTX-Milliardenschwemme auf den Kryptomarkt aus? Das dürfte die Preise sehr drücken. Zusammen mit den Zinserhöhungen der Notenbanken sind die Aussichten für Kryptos negativ. Die Bullen hoffen auf das Halving in einem Jahr, wenn die Ausgabe von neuen Bitcoin beim Mining halbiert wird.

Krypto-Kriminelle jahrelang im Knast

FTX, einst einer der weltweit führenden Handelsplätze für Bitcoin & Co, war im vergangenen November in die Pleite geschlittert. Zuvor hatten Kunden wegen Spekulationen um unautorisierte Geldtransfers ihre Konten leer geräumt. Sam Bankman-Fried, Gründer und damaliger Chef der Firma, muss sich unter anderem wegen Betrug vor Gericht verantworten. Er soll 10 Mrd. Dollar zu seinem Krypto-Broker Alameda verschoben haben. Bankman-Fried hat auf nicht schuldig plädiert. Ihm droht eine extrem lange Haftstrafe. Für ihn gilt derzeit noch die Unschuldsvermutung.

Friedman
© getty
× Friedman

Anders sieht die Sache aus bei der "Kryptoqueen" Ruja Ignatova - der bulgarischen Milliardenbetrügerin drohen jahrelang Haft. Sie ist aber auf der Flucht. Die Behörden fassten aber ihren Komplizen im "OneCoin"-Scam: Der britisch-schwedische Staatsbürger Karl Greenwood wurde in den USA am Dienstag zu 20 Jahren Haft verurteilt.  

Flüchtige OneCoin Betrügerin, die Bulgarin Ruja Ignatova.

Flüchtige OneCoin Betrügerin, die Bulgarin Ruja Ignatova. 

© fbi
× Flüchtige OneCoin Betrügerin, die Bulgarin Ruja Ignatova.

In das Schneeballsystem "OneCoin" investierten mindestens 3,5 Millionen Menschen weltweit über vier Milliarden Dollar - in eine betrügerische Kryptowährung, deren Kurse einfach am Computer erzeugt wurden, jeden Tag neu ausgedacht von den Kriminellen. "Eines gilt bei Krypto noch mehr als bei anderen Anlagen", sagt der Insider, der für einen Austro-Kryptobroker arbeitet: "Prüfe gut, bevor du investierst. Und investiere nie mehr, als du verlieren kannst."

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