Herr und Frau Österreicher leben gefährlich: 858.000 Menschen haben sich im Vorjahr bei Unfällen verletzt (2007: 829.000), doch mit einem Anteil von sechs Prozent nur ein kleiner Teil im Verkehr. Nicht ganz drei Viertel der Unfälle ereigneten sich im Bereich Heim, Freizeit und Sport, 23 Prozent in der Arbeit oder Schule, berichtete das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).
"Während der Anteil der Unfälle im Verkehr und bei der Arbeit in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, trifft dies im Freizeitbereich leider nicht zu", so Anton Dunzendorfer, Leiter des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV. Jeden Tag verletzten sich 2008 dort rund 1.700 Menschen, rund fünf Menschen verunglückten tödlich.
Im Vorjahr wurden insgesamt 2.571 Unfälle mit Todesfolge verzeichnet - zwei Drittel davon im Lebensbereich Heim, Freizeit und Sport. In den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil der letalen Freizeitunfälle von 55 auf 66 Prozent kontinuierlich gestiegen. "Dieser Bereich wird nach wie vor vernachlässigt, wenn es darum geht, Maßnahmen umzusetzen, die zu einem Rückgang bei Verletzten und Getöteten führen", so Dunzendorfer.
Risikogruppe ältere Menschen
Das höchste Risiko besteht bei Personen ab 75 Jahren: Die häufigste Unfallart von Senioren sind Stürze, wie Ausrutschen im Bad oder Stolpern auf der Stiege. Gezielte Maßnahmen - vom rutschfesten Teppich über Haltegriffe im Bad bis zu ausreichender Beleuchtung - könnten vieles verhindern. Die zweitgrößte Gruppe im Heim-/Freizeitbereich sind Kleinkinder bis vier Jahre. Ihre häufigste Unfallart sind Stürze aus der Höhe, etwa vom Wickeltisch.
Ein Drittel aller Freizeitunfälle (200.100) passierte 2008 beim Sport. Die Hälfte verteilt sich auf drei Sportarten: Alpiner Schilauf (46.400), Fußball (30.600) und Radfahren (23.200, ohne Mountainbiken). Das höchste Risiko beim Sport besteht in der Gruppe der Zehn- bis 19-Jährigen.