Immofinanz schreibt 3 Mrd. Euro Verlust. Positiv: Viel Cash und höhere Mieten

05.08.2009

Der Immofinanz-Konzern schrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (per 30.4.) einen gigantischen Verlust von 3,049 Mrd. Euro nach noch 375 Mio. Euro Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das EBIT des Konzerns rutschte auf -2,069 Mrd. Euro ins Minus nach positiven 514 Mio. Euro. Die Kapitalstruktur des Immobilienkonzerns sei aber weiterhin "sehr solide". Zudem würden die Mieterlöse wieder steigen.

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Die Immoeast, an der die Immofinanz etwas mehr als die Hälfte hält, schrieb 2,372 Mrd. Euro Miese, nach 167 Mio. Euro Gewinn noch vor einem Jahr. Das EBIT drehte auf -1,714 Mrd. Euro ins Minus, davor lag man mit 15 Mio. Euro im Plus. Als Grund dafür wird nicht nur die "Krise" angeführt, "auch die vom früheren Management der Constantia Privatbank verursachten Malversationen" haben ihre Mitschuld.

Gesteigerte Mieterlöse

Operativ hat die Immofinanz die Mieterlöse von 502 auf 547 Mio. Euro steigern können, allerdings sei das Finanzergebnis auf -1,332 Mrd. abgerutscht, nach positiven 41 Mio. Euro im Jahr davor. Dieser Rückgang sei auf die Bewertung von Finanzinstrumenten (-565 Mio. Euro), auf Abwertungen bei assoziierten Unternehmen (-368 Mio. Euro) sowie auf Wechselkurseffekte (-326 Mio. Euro) und einen negativen Zinssaldo (-182 Mio. Euro) zurückzuführen.

Die Neubewertung der Immofinanz-Liegenschaften ist mit -1,347 Mrd. Euro deutlich negativ, ebenso die Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte, Firmenwerte und Forderungen mit -882 Mio. Euro. Darin enthalten sei auch die Teilabwertung - um 171 Mio. Euro - der Forderung gegenüber der Constantia Packaging B.V. aus dem "IBAG-Bond" auf 350 Mio. Euro.

4,57 Mrd. Euro Eigenkapital

Die Kapitalstruktur des Immobilienkonzerns sei weiterhin "äußerst solide". 4,565 Mrd. Euro an Eigenkapital bedeuten auf Konzernebene eine Eigenkapitalquote von 39 Prozent; im AG-Einzelabschluss seien es 2,338 Mrd. Euro bzw. 56,8 Prozent. Der Jahresfehlbetrag von 531 Mio. Euro im AG-Abschluss sei vor allem auf Abschreibung von Beteiligungen (-930 Mio.) zurückzuführen, davon entfallen -597 Mio. Euro auf die Beteiligung an der Immoeast und -334 Mio. Euro auf jene an der Immowest. Aus dem im Frühjahr erfolgten Bond-Umtausch resultierten ao. Erträge von 316 Mio. Euro.

Auch bei der Immoeast steigen die Mieteinnahmen - von 221 auf 283 Mio. Euro. Das Finanzergebnis sackte hier von 251 auf -913 Mio. Euro ab. Zurückzuführen ist der Rückgang hier mit -368 Mio. Euro auf Abwertungen bei assoziierten Unternehmen (vor allem TriGranit), Wechselkurseffekte (-331 Mio. Euro) und die Bewertung von Finanzinstrumenten (-220 Mio. Euro). Die Neubewertung von Liegenschaften ist mit -913 Mio. Euro negativ, ebenso die Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte, Firmenwerte und Forderungen mit -823 Mio. Euro. Darin enthalten ist auch die 171 Mio. Euro schwere Teilabwertung der IBAG-Bond-Forderung.

Bei Immoeast drohen zudem Verluste von 141 Mio. Euro aus fertig zu stellenden Entwicklungsprojekten. So ergibt sich ein EBIT von -1,734 Mrd. Euro. Der Immoeast-Konzern weist 5,378 Mrd. Euro Eigenkapital (50,5 Prozent) aus, der AG-Abschluss 5,243 Mrd. Euro (84,4 Prozent). Der AG-Fehlbetrag von -2,110 Mrd. Euro sei primär auf Wertberichtigung von Forderungen aus der Konzernfinanzierung von -1,692 Mrd. Euro und Abschreibungen von Beteiligungsansätzen von -590 Mio. Euro zurückzuführen.

Keine weiteren Abwertungen

Immofinanz-Chef Eduard Zehetner erwartet im neuen Geschäftsjahr keine weiteren Abwertungen mehr. Er möchte weiterhin den "Bad-Bank"-Teil der Constantia Privatbank und peilt bis spätestens September einen Vergleich mit der Constantia B.V. zu den Forderungen der Immoeast an die B.V. wegen des IBAG-Bonds an. Trotz Immobilien-Verkäufen soll der Konzern insgesamt nicht schrumpfen. Neben laufenden Fertigstellungen aktiviere man auch wieder selektiv auf Eis liegende Investments. Aktuell verfügt der Konzern über rund 430 Mio. Euro liquide Mittel, so Zehetner.

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