Stark beschleunigt
Inflation ist auf 3,0 Prozent gestiegen
16.03.2011
So hoch lag die Inflationsrate seit Oktober 2008 nicht mehr.
Im Februar hat sich die Inflationsrate (VPI) in Österreich um 3,0 Prozent stark erhöht - das war der höchste Wert seit Oktober 2008 (3,1 Prozent). Im Jänner hatte die Teuerungsrate 2,4 Prozent betragen. Den Preisanstieg habe vor allem die Teuerung von Treibstoffen und Heizöl (plus 22 bzw. 30 Prozent im Jahresabstand) getrieben, teilte die Statistik Austria am Mittwoch in einer Aussendung mit. Deutlich gestiegen seien auch Nahrungsmittel (plus 4,2 Prozent). Ohne Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate nur 2,1 Prozent betragen, ohne Mineralölprodukte und Nahrungsmittel lediglich 1,7 Prozent.
Ausgaben für Treibstoffe, Wohnen und Nahrungsmittel verursachten drei Fünftel der Inflationsrate.
Verbraucherpreisindex
Der auf europäischer Ebene harmonisierte österreichische Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) wies im Februar mit 3,1 Prozent (Jänner: 2,5 Prozent) den höchsten Wert seit September 2008 (3,7 Prozent) auf. Der Unterschied zum VPI war laut Statistik Austria auf Teuerungen bei der Ausgabengruppe Restaurants und Hotels sowie Treibstoffe zurückzuführen, die im HVPI jeweils höher gewichtet sind als im VPI.
Wohnen, Autofahren und Kaffee massiv teurer
Das Leben in Österreich hat sich im Februar in puncto Wohnen, Heizen, Autofahren und Essen gegenüber dem Vorjahresmonat empfindlich verteuert. Haushaltsenergie kostete um 5,4 Prozent mehr - hauptverantwortlich dafür waren die um 30 Prozent höheren Heizölpreise. Die Gaspreise stiegen um 3 Prozent, Strom blieb preisstabil. Die Wohnungsmieten erhöhten sich um durchschnittlich 2,6 Prozent. Treibstoffe kosteten um durchschnittlich 22 Prozent mehr - für Diesel waren um 26,7 Prozent mehr zu berappen als noch vor einem Jahr, für Superbenzin um 17,4 Prozent. Deutlich billiger wurden im Februar Mobiltelefonate (14,8 Prozent) und Städteflüge (11,6 Prozent).
Spürbare Preisanstiege von 4,2 Prozent gab es auch bei den Nahrungsmitteln - vor allem Obst (plus 24 Prozent) und Kaffee (plus 16 Prozent) wurden deutlich teurer. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich generell um durchschnittlich 5,8 Prozent. Auch Rauchen kostete mehr - die Zigarettenpreise erhöhten sich im Zwölfmonatsabstand um 7,9 Prozent.
Mikrowarenkorb
Das Preisniveau des sogenannten Mikrowarenkorbs, der hauptsächlich Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentieren soll, stieg im Februar im Jahresabstand um 4,3 Prozent. Der Miniwarenkorb, der den wöchentlichen Einkauf abbildet und neben ausgewählten Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verteuerte sich sogar um 7,2 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat Jänner stiegen die Preise im Februar um 0,7 Prozent. Die durchschnittlichen Preisanstiege von 0,8 Prozent bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken waren hauptsächlich auf Teuerungen bei Gemüse (2 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (1 Prozent) zurückzuführen. Im Monatsabstand merklich günstiger wurden Städteflüge (9,1 Prozent), Erdbeeren (8,8 Prozent), Schweinsschnitzel (4,8 Prozent) und Massagen (3,7 Prozent).