Höhere Preise – vor allem für Sprit & Co. – könnten die Reallohnentwicklung abfangen.
BIP, BIP, hurra? Letztes Jahr hatten die Österreicher – auch wegen der Steuerreform – mehr Geld in der Tasche. Und das gaben wir mit vollen Händen aus: Der Umsatz im Einzelhandel – online und in den Geschäften – stieg 2016 um 1 %, der Autohandel erlebte einen nie da gewesenen Boom (+6,8 % auf 329.604 verkaufte Pkws).
Mehr Geld für Shopping. Auch für den Frühling erwarten die Wirtschaftsforscher des Wifo einen Konjunkturaufschwung – Wachstumstreiber bleibt der private Verbrauch. Doch unterm Strich sind die fetten Jahre der Reallohnzuwächse, die Nachfrage und Konjunktur stützen, vorbei. Die harten Fakten:
- Während in Europa die Gehälter schneller steigen als die Preise, sanken die Löhne bei uns preisbereinigt zwischen 2010 und 2016 um 0,5 %, rechnet der Europäische Tarifbericht vor.
- Dennoch gibt es heuer etwa für Metaller 1,68 % mehr Gehalt, Beamte bekommen 1,3 % mehr aufs Konto und Pensionen steigen um 0,8 % (siehe Grafik).
- ABER: Die Preise ziehen noch kräftiger an. Die Österreichische Nationalbank rechnet heuer mit einem Anstieg der Inflation (Teuerung) auf 1,5 %, nach 0,9 % im letzten Jahr. Schon im Dezember kletterte die Inflation überraschend auf 1,4 % – der stärkste Anstieg seit 2014.
- Wifo-Experte Christian Glocker warnt: „Vor allem höhere Energiepreise könnten heuer zur Gefahr für die Reallohnentwicklung werden.“ Und das könnte auch die Konjunktur dämpfen.