Kommende Woche könnte einem Insider zufolge das Benko-Beben seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen.
Das Signa-Beben dürfte endgültig bevorstehen: Ein gut informierter Insider berichtet jetzt gegenüber oe24, dass bereits am kommenden Dienstag die Insolvenzanträge für die Signa Holding und auch die Tochtergesellschaften eingebracht werden sollen. Die Insolvenzanträge seien bereits allesamt vorbereitet, nun sollen sie dem Vernehmen nach in Innsbruck eingereicht werden.
Über das Wochenende haben Benko und seine Manager noch verzweifelt versucht, die fehlenden Finanzmittel aufzutreiben, konnten jedoch keinen Investor mehr finden, der die benötigten Geldbeträge zuschießt.
Laut gesicherten APA-Informationen vom Sonntagvormittag laufen weiter Verhandlungen mit Hedgefonds. Sollten diese scheitern, "führt kein Weg an der Pleite des Imperiums vorbei", so ein Insider zur APA. Es laufe "ein letzter Versuch".
Die Sanierung des Konzerns des Tiroler Investors Rene Benko durch den auf Investorendruck engagierten Sanierer Arndt Geiwitz wackelt auch laut einem Bericht der deutschen "Lebensmittelzeitung". Das Gelingen der Restrukturierung der Signa nach einem Geiwitz-Konzept ist demnach und nach APA-Informationen an die raschest nötige frische Liquidität - eine Finanzierung in der Höhe von rund 500 Mio. Euro - geknüpft. "Theoretisch" bestünden noch Chancen, so der Insider.
Im Falle einer Insolvenz gibt es zwei Möglichkeiten:
- Insolvenz mit Eigenverwaltung: Die Schuldenquote würde dann 30 Prozent betragen. Benko und seine Manager würden dadurch am Ruder der Signa Holding bleiben.
- Insolvenz ohne Eigenverwaltung: In diesem Fall würde ein Insolvenzverwalter von Außen übernehmen. Die Schuldenquote würde dafür auf 20 Prozent sinken.
Anspannung bei Österreichs Banken
In den heimischen Banken herrscht angesichts der sich zuspitzenden Lage in der Signa höchste Nervosität. Die Signa hat 2,2 Milliarden Euro offene Kredite bei österreichischen Instituten – und 80 Prozent davon bei Raiffeisen Bank International (RBI) und Bank Austria.
Sollte die Signa kommende Woche wirklich Insolvenz anmelden, könnte das ein Beben bei den Austro-Banken auslösen. „Dann bebt der Banken-Standort“, so ein involvierter Banker gegenüber oe24.
Zuletzt hatte René Benko auch noch versucht, persönlich Geld aufzutreiben. So stellte er laut "Spiegel" und "News" millionenschwere Kunstwerke wie das Bild "L'Étreinte" von Pablo Picasso zum Verkauf. Auch das Selbstporträt des Künstlers Jean-Michel Basquiat aus dem Jahr 1988 soll Insidern zufolge zum Verkauf angeboten worden sein.
Konkursantrag von deutscher Immobilientochter
Auch Medienberichte, wonach eine deutsche Immobilientochter am Freitag einen Konkursantrag in Berlin-Charlottenburg gestellt hat, entsprechen laut Insidern der Wahrheit. "Spiegel" und "News" hatten aus dem Antrag zitiert. Laut "Wirtschaftswoche" sind Mitarbeiter davon auch via Brief informiert worden. Das Gericht muss laut APA-Informationen noch formell zustimmen, das gilt als sicher, wird nicht doch noch rasch Geld aufgestellt. Dann dürfte am Montag auch die Kommunikation dazu erfolgen.