Spitzenjob bei Vienna Insurance Group ab Juli 2023

Ex-Minister Löger soll VIG-Chef werden

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Versicherungsprofi und Ex-VP-Finanzminister Löger ist am Sprung an die VIG-Spitze. Die Hintergründe.

Rochade. Die Vienna Insurance Group (VIG) hat diese Woche die Weichen für die Neubesetzung der Chefetage gestellt. Der aktuelle Vize-Konzernchef Hartwig Löger soll im Juli 2023 der scheidenden Vorstandsvorsitzenden Elisabeth Stadler nachfolgen. Der VIG-Aufsichtsrat wird über diesen Vorschlag am 29. November beraten.

Polit-Intermezzo. Der 57-Jährige ist einer der Top-Experten der heimischen Versicherungsbranche – einer breiten Öffentlichkeit wurde er durch seinen Ausflug in die hohe Politik bekannt: Löger wurde im Dezember 2017 vom damaligen Kanzler Kurz (ÖVP) zum Finanzminister gekürt. Das blieb er bis Mai 2019. Nach dem Misstrauensantrag gegen die türkis-blaue Regierung war Löger auch kurz Vizekanzler und Kanzler.

Branchen-Profi. Abgesehen von dem Polit-Intermezzo hat Löger sein gesamtes Berufsleben in der Versicherungswirtschaft verbracht. Er war bei der Allianz, der Grazer Wechselseitigen, der Donau, von 2011 bis November 2017 Chef der Uniqa Österreich. Ab Juli 2019 arbeitete er als Berater (auch für die VIG), 2021 zog er in den VIG-Vorstand ein und ist jetzt am Sprung ganz an die Spitze.

ÖVP-Mann für Spitze des ›roten‹ VIG-Konzerns

Farbenspiel. Dass mit Löger ein ÖVP-Mann in der „roten“ VIG das Ruder übernimmt, mag zunächst verwundern. Drahtzieher dürfte einmal mehr der mächtige VIG-Aufsichtsratschef Günter Geyer sein, der Löger schon in den Vorstand holte. Geyer kennt Löger aus gemeinsamen Jahren in der VIG-Tochter Donau gut. Der begnadete Netzwerker Geyer hat einige Ex-Politiker zur VIG gelotst, unabhängig von der Partei-Couleur. So ist etwa Ex-SPÖ-Staatssekretärin Sonja Steßl im Vorstand der VIG-Tochter Wiener Städtische.

Fakt ist, dass Löger in der Versicherungsbranche großes Ansehen genießt. Und er ist auch international gut vernetzt, was für die in 30 Ländern tätige VIG wichtig ist.

Aus typischem ÖVP-Umfeld kommt Löger zudem nicht. Er wuchs in der steirischen Eisenbahner-Hochburg Selzthal auf, sein Vater war Heizer bei der Bahn. Kaum zufällig ist Modelleisenbahn-Bau neben Sport ein Hobby des zweifachen Vaters. Sebastian Kurz lernte Löger auch nicht im Polit-Kontext kennen, sondern als der spätere Kanzler einst bei der Uniqa jobbte …

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