"Wir brauchen ein drittes Arbeitsmarktpaket!"
01.04.2010
Die Arbeitslosigkeit verharrt auch im März 2010 auf hohem Niveau. Auch wenn es gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres zu einem leichten Rückgang der Zahl der registrierten Arbeitslosen um knapp 2 % gekommen ist, ist die Zahl der Arbeit Suchenden (Arbeitslose + SchulungsteilnehmerInnen) mit mehr als 350.000 um über 16.000 (fast 5 %) höher als im Vorjahr. Damit ist klar, dass von einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt weiterhin nicht die Rede sein kann.
Bedenklich ist auch, dass sich der Trend der letzten Monate fortsetzt und die Zahl der älteren Arbeit Suchenden weiterhin überdurchschnittlich ansteigt. Angesichts dieser Besorgnis erregenden Entwicklung muss davor gewartm werdem, das Budget zu Lasten der Arbeitsmarktausgaben zu sanieren: Wenn wir jetzt am falschen Ende sparen, richten wir größeren Schaden an als Nutzen. Gebot der Stunde ist jetzt ein drittes Arbeitsmarktpaket!
Konkret braucht es Maßnahmen für ältere Arbeit Suchende, ein flächendeckendes Beratungs- und Unterstützungsangebot für gesundheitlich beeinträchtigte ArbeitnehmerInnen sowie eine Qualifizierungsoffensive für Fachkräfte in der Pflege und Kinderbetreuung.
Mit mehr als 350.000 Arbeit Suchenden ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresabstand um über 16.000 Personen bzw um knapp 5 % gestiegen. Während sich die Situation bei den jüngeren Arbeitnehmern von 15-24 Jahren um fast 6 % deutlich verbessert hat, steigt die Arbeitslosigkeit bei den Älteren weiterhin an: So waren im März 2010 fast 57.000 Menschen ab 50 Jahren als arbeitslos registriert. Eine Steigerung von über 3 % gegenüber dem Vorjahr.
Auch Frauen sind aktuell stärker betroffen als Männer. Während die Zahl der registrierten arbeitslosen Männer um knapp 3 % leicht gesunken ist, ist sie bei Frauen gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Das zeigt, dass die Krise nun auf den Dienstleistungsbereich, vor allem auf den Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen, durchschlägt. Deshalb braucht es Maßnahmen, die sowohl präventiv wirken, als auch die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen.
Wenn wir wollen, dass die Menschen trotz Krise produktiv am Arbeitsprozess teilnehmen können, müssen wir sie dabei unterstützen. Das wird allerdings nur möglich sein, wenn wir jetzt nicht die Arbeitsmarktpolitik kaputt sparen. Denn die Krise ist auf dem Arbeitsmarkt leider noch lange nicht vorbei, sondern erreicht gerade neue Bereiche, z. B. Frauen in der Dienstleistung und Ältere. Weiterhin hart betroffen sind Behinderte und Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung. Auch diesen Menschen müssen wir mit einem dritten Arbeitsmarktpaket helfen.