Insolvenz von Japan Airlines immer wahrscheinlicher

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Eine Insolvenz der angeschlagenen Fluggesellschaft Japan Airlines wird laut Medienberichten immer wahrscheinlicher. Die wichtigsten Gläubigerbanken hätten den Widerstand gegen die Sanierung in einem Insolvenzverfahren weitgehend aufgegeben, berichtete das "Wall Street Journal" am Samstag (9. Jänner).

Das japanische Finanzministerium und die staatliche Entwicklungsbank unterstützen eine Insolvenz von Japan Airlines (JAL) mit Gläubigerschutz, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende. Dass der Staat zu einer solchen radikalen Lösung bereit ist, zeichnete sich bereits in den vergangenen Tagen ab. Die hochverschuldete Airline kann sich derzeit nur dank staatlicher Notkredite in der Luft halten.

Die Gläubigerbanken sperrten sich lange gegen eine Insolvenz, da sie befürchteten, ihr Geld nicht mehr wiederzusehen. Das "Wall Street Journal" schreibt, nach einem Vorschlag der staatlichen Anstalt ETIC, die Unternehmen bei der Sanierung unterstützen soll, müssten die Banken insgesamt auf die Rückzahlung mehr als 300 Milliarden Yen (2,2 Mrd Euro) an Krediten verzichten. Für einen Teil der Summe sollen sie demnach JAL-Anteile bekommen.

Japan Airlines ist die größte Fluggesellschaft Asiens. Sie schreibt seit Jahren immer wieder Verluste und wurde von der aktuellen Luftfahrt-Krise besonders hart getroffen. Der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" zufolge dürfte die Fluggesellschaft in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr unterm Strich ein Minus von 1,23 Billionen Yen (aktuell 9,2 Mrd Euro) einfliegen.

Zu einem entscheidenden Punkt entwickeln sich die Rentenzahlungen an 9000 frühere Mitarbeiter, die JAL um 30 Prozent drücken will. Laut Medienberichten erwägt die Fluggesellschaft die Auflösung des 291,8 Milliarden Yen schweren Pensionsfonds, wenn die Betriebsrentner bis zum 22. Januar der Absenkung nicht zustimmen.

Parallel zu den Insolvenz-Überlegungen überschlagen sich die beiden US-Rivalen American Airlines und Delta mit Beteiligungsangeboten. Laut Medienberichten stockte American Airlines sein Angebot 1,1 auf 1,4 Milliarden Dollar auf. Delta bietet zusammen mit Partnern eine Finanzspritze von einer Milliarde Dollar an. Die beiden Fluggesellschaften streben jeweils eine Minderheitsbeteiligung an. Für sie ist Japan Airlines wegen der lukrativen Strecken im Asien-Pazifik-Raum interessant.

Jede dritte Stelle wackelt

Laut Medienberichten sollen 15.600 Arbeitsplätze oder ein Drittel der Gesamtbelegschaft abgebaut werden. Das sehe ein staatlicher Sanierungsplan bis März 2013 vor, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf informierte Kreise.

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