Intercell-Verlust bis September verdoppelt
09.11.2009
Der Wiener Impfstoffentwickler hat in den ersten 9 Monaten 2009 die Verluste fast verdoppelt. Für das Gesamtjahr wurde ein voraussichtlicher Bilanzverlust in Aussicht gestellt. Auch im Vorstand gibt es Veränderungen.
Intercell hat den Verlust in den ersten 9 Monaten von 13,79 Mio. auf 25,93 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Für das 4. Quartal wurden solide Erträge erwartet.
Hohe Investitionen in fortgeschrittene Entwicklungsprogramme sowie der unter den Erwartungen gebliebene Absatz des Enzephalitis-Impfstoffs (Ixiaro) lassen für das Gesamtjahr aber einen Bilanzverlust erwarten. Die Umsätze erhöhten sich in den 9 Monaten leicht von 25,28 auf 29,48 Mio. Euro.
Vorstand wird verkleinert
Alexander von Gabain, früher einmal Vorstandschef und zuletzt Forschungsvorstand, wechselt in eine neue, "weniger operative" strategische Funktion innerhalb des Unternehmens. Zugleich wird das Vorstandsgremium von 4 auf 3 Personen verkleinert. Forschungsleiterin ist Eszter Nagy, die "als Senior Vice President & Head Pre-clinical Resarch" fungiert.
Bestätigt wurden vom Aufsichtsrat die übrigen drei Vorstände. Gerd Zettlmeissl (CEO) und Thomas Lingelbach (COO) bleiben weitere 3 Jahre in ihren Funktionen. Reinhard Kandera, CFO seit März, wurde für die kommenden 3 Jahre als neues Mitglied in den Vorstand von Intercell berufen.
Partner für Impfstoffpflaster bis Jahresende
Intercell geht nach wie vor davon aus, bis Jahresende einen Vertriebspartner für das Impfstoffpflaster gegen Reisediarrhoe präsentieren zu können. "Das wäre auch mit einer signifikanten Upfront-Zahlung verbunden", sagte CFO Kandera dem "Börse Express".
Kandera bestätigte, den Ixiario-Absatz optimistischer eingeschätzt zu haben. Dabei gehe es aber nicht um die Akzeptanz des Produktes, sondern um das Tempo der Launch-Aktivitäten. "In mehr als der Hälfte der Länder hat die Produkteinführung noch nicht begonnen", so Kandera.
Q4 erwartet Kandera jedenfalls einen signifikanten Anstieg der Produktumsätze. "Wir gehen von einem positiven Quartalsergebnis aus. Es wird allerdings nicht reichen, um die Verluste der Vorquartale wettzumachen." Die F&E-Ausgaben könnten Q4 leicht über jenen im dritten Quartal (17 Mio. Euro) liegen.