Der US-Computerchip-Hersteller AMD rechnet für heuer mit einem Umsatz von rund 4 Mrd. Dollar allein mit KI-Chips. Mit einem neuem Super-Chip greift er Marktführer Nvidia an.
Mit einer neuen Generation von Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) will AMD den Weltmarktführer Nvidia herausfordern. "KI ist unsere oberste Priorität", sagte AMD-Chefin Lisa Su am Montag bei der Vorstellung des Chips "MI325X" auf der Fachmesse Computex in Taipeh.
Jährlich eine neue Super-Chip-Generation
Daher würden sämtliche Entwicklungskapazitäten hierfür gebündelt. Da der Markt in rascher Folge neue Produkte erwarte, könne jährlich mit einer neuen Chip-Generation gerechnet werden.
Damit folgt AMD (Advanced Micro Devices, Inc.) dem Beispiel von Nvidia. Der Weltmarktführer für KI-Prozessoren hatte zuvor angekündigt, den Produktzyklus auf zwölf Monate zu verkürzen.
Nvidia beherrscht etwa 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Hochleistungschips
Das Unternehmen beherrscht bisher etwa 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Hochleistungschips, die pro Stück mehrere zehntausend Dollar kosten können. Der Siegeszug von rechenintensiven KI-Programmen wie ChatGPT treibt den Bedarf für diese Chips in die Höhe.
AMD-Aktienkurs hat sich seit Anfang 2023 mehr als verdoppelt
Dank des im vergangenen Jahr vorgestellten KI-Chips "MI300" hat sich der Aktienkurs von AMD seit Anfang 2023 mehr als verdoppelt. Die Titel von Nvidia verachtfachten ihren Wert allerdings in diesem Zeitraum.
AMD-Chefin Lisa Su zufolge startet der Verkauf des "MI325X" im vierten Quartal 2024, bevor im kommenden Jahr der "MI350" auf den Markt komme, der auf einer komplett neuen Chip-Architektur basiere. Dieser werde 35 Prozent schneller als der "MI300" rechnen. Für 2026 stellte die AMD-Chefin den "MI400" in Aussicht.
KI-Berechnungen lokal am Desktop-Rechner
AMD hofft für das laufende Jahr auf einen Umsatz von rund 4 Milliarden Dollar (3,7 Mrd. Euro) allein mit KI-Chips. Dies sind um 500 Mio. Dollar mehr als ursprünglich angepeilt. Neben den Hochleistungsprozessoren für Rechenzentren setzt der US-Konzern auch auf Produkte für eine neue Generation von Desktop-Rechnern, bei denen ein Teil der KI-Berechnungen lokal ausgeführt wird. HP und Lenovo haben bereits PCs mit diesen Chips angekündigt.
AMD und das Silicon Valley
Die Geschichte des US-Computerchip-Hersteller AMD begann 1969 mit der Gründung im Silicon Valley und ein paar Dutzend Mitarbeitern, die sich für die Entwicklung innovativer Halbleiterprodukte begeisterten.
AMD ist durch bedeutende technologische Entwicklungen und bahnbrechende neue Produkte zu einem globalen Unternehmen herangewachsen, das Maßstäbe für modernes Computing setzt.