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Autoabsatz in China erstmals seit Mai 2021 gestiegen

08.03.2022

In China hat der Autoabsatz im Februar erstmals seit Mai 2021 wieder angezogen.

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 Die Zahl der an Endkunden verkauften Fahrzeuge sei im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Stück gestiegen, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Dienstag in Peking mit. In den vergangenen Monaten war der Absatz vor allem wegen der Lieferprobleme infolge der Chipengpässe zum Teil zweistellig gefallen.

Da das chinesische Neujahrsfest mit seinen Feiertagen sowohl 2022 als auch 2021 komplett in den Februar gefallen ist, liegt die absolute Zahl der verkauften Fahrzeuge deutlich unter den üblichen Werten. So wurden zum Beispiel im Jänner noch rund 2,1 Millionen Autos losgeschlagen.

Hauptgrund für den im Februar im Jahresvergleich wieder gestiegenen Absatz war die hohe Nachfrage nach Autos mit alternativen Antriebssystemen (New Energy Vehicles). So stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge mit Elektromotor oder Hybridantrieb um 180 Prozent auf 272.000.

Byd an der Spitze

Marktführer ist hier der chinesische Hersteller Byd, an dem der US- Investor Warren Buffet über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway beteiligt ist. Dieser lieferte im Februar rund 87.500 Autos aus. Der US-Konzern Tesla stellte im Februar knapp 57.000 Autos in seiner Fabrik in Shanghai her - davon gingen rund 33.000 in den Export.

Autos mit Elektromotor oder Hybridantrieb bieten nach Einschätzung von PCA-Generalsekretär Cui Dongshu weiter sehr gute Wachstumschancen. Autohersteller sollten diese Gelegenheit ergreifen, sagte er bei der Vorstellung der Februar-Absatzzahlen. Er geht davon aus, dass die Folgen des Ukraine-Kriegs die ohnehin angespannten Lieferketten nicht langfristig belasten.

Allerdings dürften vor allem die stark steigenden Preise für Rohstoffe wie Nickel auf die Profitabilität der Hersteller drücken. "Wir sollten aber alles daran setzen, die Produktionsziele zu erreichen", sagte er, egal wie teuer die Rohstoffe werden. In den vergangenen Tagen schoss vor allem der Preis für Nickel, das für die Produktion von Batterien notwendig ist, durch die Decke.

Preise sollen stabil werden

Cui geht davon aus, dass sich die Preise zur Jahresmitte wieder stabilisieren sollten. Russland sei nicht der einzige Produzent des für die Industrie wichtigen Rohstoffs. Zudem dürfte der Preisanstieg bei den Rohstoffen das Geschäft mit der Wiederverwertung von Batterien beleben.

2021 hatten die Hersteller in China 20,5 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Damit lag der Absatz trotz der Chip-Lieferengpässe, die vor allem ab der Jahresmitte stark belasteten, etwas über dem Wert des ersten Coronajahres 2020. Seit 2018 war der Absatz drei Jahre in Folge gesunken. Gründe dafür waren die gebremste Kauflust infolge des Handelsstreits mit den USA, ausgelaufene Subventionen bei Kleinwagen und die Coronapandemie.

China ist weltweit der größte Automarkt und gleichzeitig das wichtigste Land für die deutschen Autokonzerne Volkswagen inklusive der Töchter Audi und Porsche), Mercedes-Benz und BMW. Insbesondere die Marke Volkswagen hat derzeit in der Volksrepublik zu kämpfen, zuletzt kam auch Mercedes bei den Verkäufen stärker unter Druck.

Der Verband PCA misst in seiner Erhebung die Verkäufe von Pkw, SUV, Minivans und kleineren Nutzfahrzeugen an die Endkunden. In den kommenden Tagen werden auch die Daten des Herstellerverbands CAAM (Chinese Association of Automobile Manufacturers) für den Februar erwartet. Dieser misst die Zahl der von Autobauern an die Händler verkauften Fahrzeuge.

Hier hatte es bereits zum Jahresauftakt einen Zuwachs gegeben. Der Absatz von Pkw, kleineren Mehrzweckfahrzeugen und SUV der Hersteller an die Händler war im Jänner im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent auf 2,19 Millionen Stück gestiegen. Da die Zahl der verkauften Autos an die Endkunden gesunken ist, haben die Händler im Jänner ihre Lagerbestände aufgestockt.

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