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Benetton kämpft mit Milliarden-Offert um Atlantia

13.04.2022

Spanischer Baukonzern ACS soll als Mitbieter um den italienischen Infrastrukturkonzern ausgestochen werden.

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© TZOE/Niesner Lisi
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Im Ringen um den italienischen Infrastrukturkonzern Atlantia versucht die Benetton-Familie Insidern zufolge im Bund mit dem US-Finanzinvestor Blackstone mit einem Milliardenangebot den spanischen Baulöwen Florentino Perez und seinen ACS-Konzern auszustechen. Beide arbeiteten an einem Offert, das einen Aufschlag von rund 30 Prozent auf den Atlantia-Durchschnittskurs der letzten sechs Monate bieten und damit zwischen 22 und 23 Euro je Aktie liegen könnte.

Ein Angeobt könnte bereits am Mittwoch vorgelegt werden. Endgültige Entscheidungen gebe es aber noch nicht. Die Unternehmen wollten die Angaben nicht kommentieren.

Der Atlantia-Konzern, an dem die Benetton-Familie bereits rund 33 Prozent hält, würde damit mit rund 18,1 bis 19 Milliarden Euro bewertet. Atlantia-Aktien sind in den vergangenen Tagen indes bereits deutlich angestiegen, nachdem Übernahmespekulationen kursierten. Sie notierten am Nachmittag bei rund 21,75 Euro. Das Tauziehen um Atlantia könnte auch Auswirkungen auf Deutschlands größten Baukonzern Hochtief haben - sowohl Atlantia als auch ACS sind an ihm beteiligt.

Die auf Infrastruktur spezialisierten Investoren GIP und Brookfield hatten in der vergangenen Woche erklärt, der Milliardärsfamilie Benetton ein Übernahmeangebot für Atlantia präsentiert zu haben. Wenn sich Global Infrastructure Partners (GIP) und die kanadische Brookfield durchsetzen, ist vereinbart, dass Perez' Baukonzern ACS die Mehrheit an den Autobahnmaut-Konzessionen von Atlantia übernimmt, die das Unternehmen etwa in Frankreich, Spanien und Südamerika hat.

Den spanischen Autobahnbetreiber Abertis halten ACS und Atlantia bereits seit 2017 gemeinsam, auch Hochtief ist an ihm beteiligt. Perez ist auch als Präsident des Fußballklubs Real Madrid bekannt. Setzt sich eines der Konsortien durch, könnte Atlantia von der Börse verschwinden. Neben Mautstraßen gehören dem italienischen Infrastruktur-Konzern auch Flughäfen in Rom und Südfrankreich.

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