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Flug-Chaos: Wütende Passagiere attackieren Lufthansa-Personal

09.07.2022

Die Situation an den Airports eskaliert immer weiter: "Am Flughafen werden Kollegen mit Polizeischutz vom Gate geführt, ein Kollege wurde niedergeschlagen", schreiben Personalvertreter der AUA-Mutter Lufthansa in einem Brandbrief an den Aufsichtsrat.  

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Tausende Flüge haben die AUA-Mutter Lufthansa und ihre Tochter Eurowings für den Sommer aus dem Programm gestrichen, so wie etliche andere Airlines auch. Hintergrund ist Personalmangel - bei den Airlines wie an Flughäfen, außerdem schießen in der aktuellen Corona-Welle die Krankenstände in die Höhe. 

Aufgeheizte Stimmung

Für die Passagiere bedeutet das - wenn die Flüge überhaupt stattfinden - oft stundenlange Wartezeiten bei Check-In und Sicherheitskontrollen. Die Stimmung heizt sich zu Ferienbeginn immer weiter auf, insbesondere an deutschen Flughäfen.

"Sparwahn"

Personalvertretungen der Lufthansa haben jetzt einen Brandbrief an den Aufsichtsrat geschrieben, stellen die "durch den Sparwahn hervorgerufenen Missstände" an den Pranger. Die Personalräte von Beschäftigten am Boden, in Cockpit und Kabine werfen dem Management vor, ein imageschädigendes Flugchaos durch zu harten Personalabbau selbst mit verursacht zu haben. Sie fordern dringend eine Kursänderung: "Wir verspielen unseren guten Ruf und auf Dauer wird Lowcost-Service und -zuverlässigkeit zu Premiumpreisen sicher nicht funktionieren."

"Monitore rausgerissen und Kollegen nachgeworfen"

Die Arbeitnehmervertreter schildern eindringlich, wie die Situation im Arbeitsalltag immer mehr eskaliert. Lufthansa-Mitarbeiter sind inzwischen sogar mit Gewalt-Attacken konfrontiert : "Am Flughafen werden Kollegen mit Polizeischutz vom Gate geführt, ein Kollege wurde niedergeschlagen, Monitore werden herausgerissen und den Kollegen nachgeworfen." 

Die deutsche Gewerkschaft Verdi hatte schon vor einigen Tagen gewarnt, dass Flughafen- und Airline-Mitarbeiter zunehmend verbalen und sogar physischen Angriffen wütender Passagiere ausgesetzt sind.

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